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Leserbrief zum Artikel Putin fordert Beweise im Fall Nawalny vom 23.10.2020:

Die Nawalny-Verschwörung

Bei der »grausamen« Vergiftung (Nordkurier, 13.10.20) des Putin-Gegners im tiefen Russland beriefen sich seine Schutzpatrone sofort auf die »Antötung« des Exspions Skripal und machten unverzüglich als Täter Putin, als Mittel das »russische« Nowitschok und als Grund eine Warnung an alle Putin-Feinde aus. Weitgehend unbekannt ist, dass die Skripal-Provokation mit einer »Verpuffung« endete. Tatort und Proben wurden von den britischen Behörden manipuliert (»A-234« in tödlicher Konzentration und Spuren von BZ, einem NATO-Kampfstoff), die Bilderserie (des windigen Unternehmens Bellingcat) der zwei bis drei russischen Agenten in »Nähe des Tatortes« stimmte nicht, und das Vergiftungsbild war untypisch für »Nowitschok«. Bis heute hat die OPCW nicht die Untersuchungsergebnisse bekanntgegeben.
Nun die Affaire Nawalny – gleiches Drehbuch, sofortige Schuldzuweisung und keine Aufklärung der russischen Ermittler über das Gift, die klinischen Tests in der Charité und die Behandlung der Vergiftung. Statt dessen die alberne Bemerkung von Heiko Maas, dass darüber die Familie zu entscheiden habe und die Russen gefälligst feststellen sollten, dass sie die Giftmischer seien. Dabei werden wichtige Indizien und Beweisstücke den Russen vorenthalten. Z. B. entzog sich die mysteriöse Frau Pewtschich aus London unter Mitführung von »Beweismitteln« der Befragung durch russische Ermittler und flüchtete als »Dolmetscherin« von Nawalny im deutschen Militärflugzeug nach Berlin.
Langsam lichtet sich der Smog: Das identifizierte Gift, angeblich ein Cholinesterasehemmer, habe strukturell Ähnlichkeiten mit »Nowitschok«, stehe aber nicht in der Kampfstoffliste 1.A14 und 1.A15 der OPCW. Eine »Weiterentwicklung« des Kampfstoffes zu geringerer Giftwirkung ist wohl ein Witz.
Die klinischen Symptome in Omsk sprachen am ehesten für die Diagnose »akute Pankreatitis« mit der Gefahr des Multiorganversagens. Dabei der Hinweis, dass im Urin 0,2 Promille Alkohol und im Blut Aceton gefunden wurden. Die gezielte Therapie führte zur Lebensrettung und Verhinderung des Organversagens.
Die (nun zweite) Lebensrettung soll in der Charité erfolgt sein, gab Maas großpurig an. Dazu wurde den russischen Ermittlern auch auf mindestens sechsmalige Anfragen keine Auskunft gegeben. Mit diesem Theater »verhöhnt Maas das Völkerrecht, die diplomatische Ethik und alle Regeln des elementaren Anstandes«. Das »Opfer« beschuldigt auch gleich Putin als Täter und den Exkanzler Schröder als Helfer.
Lafontaine hat recht – diese »Nawalny-Verschwörung« ist eine erbärmliche Heuchelei, die den Westen bloßstellt. (...)
Dr. Gerd Machalett, Siedenbollentin