Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Freitag, 27. Dezember 2024, Nr. 301
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025 Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025

Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser!

Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe keine redaktionelle Meinungsäußerung darstellen. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zur Veröffentlichung auszuwählen und zu kürzen. Leserbriefe sollten eine Länge von 2000 Zeichen (etwa 390 Wörter) nicht überschreiten. Kürzere Briefe haben größere Chancen, veröffentlicht zu werden. Bitte achten Sie auch darauf, dass sich Leserbriefe mit konkreten Inhalten der Zeitung auseinandersetzen sollten. Ein Hinweis auf den Anlass Ihres Briefes sollte am Anfang vermerkt sein (Schlagzeile und Erscheinungsdatum des betreffenden Artikels bzw. Interviews). Online finden Sie unter jedem Artikel einen Link »Leserbrief schreiben«.

Leserbrief zum Artikel Verwaltungsgericht bremst Polizei wegen FDJ-Symbolen vom 25.01.2021:

Verweigerte Solidarität mit FDJ

Es ist schlimm genug, dass die Freie Deutsche Jugend 1951 im Nazi-Nachfolgestaat BRD (durch faschistische Juristen) verboten wurde. Nun knüppelten Polizisten im »rosa-rot-grün« regierten Berlin am 10. Januar auf die FDJ ein, als sie an der Luxemburg-Liebknecht-Demo teilnehmen wollte. 2017, 2018, 2019 durfte die FDJ im Januar in der LL-Demo mitgehen. Am 3. Oktober 2020 demonstrierte die FDJ vom Frankfurter Tor durch das Berliner Stadtzentrum bis zum Reichstag (Bundestag) mit Polizeibegleitung – ohne große Probleme. Wie passt das zusammen? Was sagen Bundespräsident (SPD), Bundeskanzlerin (CDU) und Klaus Lederer (Die Linke) dazu? Was haben diese Personen zum Jahreswechsel über »Demokratie« gesprochen, über »Freiheit«, Jugend, Zukunft? Wann endlich trennt sich dieser Staat BRD, dieses kapitalistische System von der antikommunistischen Staatsdoktrin? Und wo bleibt die Solidarität mit der Freien Deutschen Jugend? Die Berliner Partei Die Linke »verlegt« die LL-Ehrung auf den 14. März 2021. Drei Bundestagsabgeordnete (Sevim Dagdelen, Ulla Jelpke, Alexander Neu), die DKP und die KPF bewiesen Solidarität – auch jW und ND. Dank dafür! (Vor etwa drei Jahren bezeichnete Klaus Lederer die LL-Demo als »Sektenfasching«. Da stimmt etwas im Kopf und auch im Herzen nicht.) Ich protestiere gegen die Verletzung des Grundgesetzes der BRD, gegen Polizeiwillkür, gegen die antikommunistische Staatsdoktrin, gegen die Verleumdung der FDJ, gegen unsolidarisches Verhalten von Menschen …
Horst Jäkel, Potsdam

Kommentar jW:

Auf diesen Leserbrief antwortete Hauptmann a. D./GT Jürgen Marschall, Weimar:

Lieber Genosse Jäkel, ich wüsste schon gerne, welche politischen Blindgänger auf die Irrsinnsidee gekommen sind, die FDJ wiederauferstehen zu lassen! Als ich den Zirkus vor einiger Zeit in Jena mal selbst erleben musste, konnte ich nur noch ausrufen: »Sani – meine Tropfen!« Alle leidlich erwachsenen Menschen um mich rum, hyperventilierten oder drohten an Lachkrämpfen zu ersticken. Wie kann man sich nur ernsthaft einbilden, mit der FDJ in der Ex-DDR irgend jemanden hinterm Ofen vorzulocken. Die »Krampfreserve der Partei« war ebenso nervig wie unproduktiv. Die einzige Organisation, die wenigstens etwas gebracht hat, war die GST, wenn man mal von den Trinkerheilanstalten in den Kreis- und Bezirksvorständen absieht. Das, was Ihr da treibt, ist Feindbelustigung wie bei diesen ganzen anarchistischen trotzkistischen maoistischen stalinistischen und sonstigen ...istischen Gruppen und Grüppchen. Die sozialen Gegensätze spitzen sich immer mehr zu, und eine Organisation, die diese aufgreifen und kanalisieren könnte, ist nicht in Sicht – und dann kommt Ihr auch noch … Da muss NSAFD-Gauleiter Josef Höckels gar keine Propaganda mehr machen. Ihr treibt ihm die Leute ja zu. Ich hab’ in meinem langen Leben viel Idiotie erleiden müssen, aber Ihr konntet das noch toppen. Herzlichen Glückwunsch!

Veröffentlicht in der jungen Welt am 26.01.2021.