Leserbrief zum Artikel Bedürftigte sollen kostenlose FFP2-Masken bekommen
vom 29.01.2021:
Einheitliches Handeln gefordert
Nach mehr als einem Jahr, über 2,2 Millionen SARS-2-Infektionen und mehr als 57.000 Todesfällen ist ein einheitliches Handeln der Bundes- und Länderregierungen dringendes Gebot. Das Gros der Bürger verhält sich angesichts der Strapazen des Lockdowns diszipliniert, doch Frust und Widerstand nehmen zu. Trotz deutscher EU-Ratspräsidentschaft und deutscher EU-Kommissionschefin gelang es nicht, die erforderlichen Impfstoffe gegen Corona zu sichern. Vorhandene Verträge waren bislang geheim. Der Wirrwarr ist groß. Der Pharmariese Astra Zeneca, in 100 Ländern tätig, will statt 80 Millionen Impfdosen bis 31. März nur 31 Millionen liefern. Vor mehr als vier Wochen begannen die Impfungen, der erreichte Stand ist indiskutabel. Das hat negativen Einfluss auf das Coronainfektionsgeschehen, die Sterberate, das gesamte gesellschaftliche Leben. Da hilft kein Schönreden des Gesundheitsministers, bis zum Sommer oder Herbst ist jeder geimpft, der das möchte. Welches Jahr meint er? Die Frage, wann es genügend Impfstoff gibt, ist unbeantwortet. Deutschland förderte das Unternehmen Biontech mit 375 Millionen und Curevac N. V. mit 252 Millionen Euro. Trotzdem wird weniger Impfstoff geliefert als vereinbart. Das zeigt die Macht der Pharmakonzerne. Bleibt zu hoffen, dass bald genügend Impfstoff bereitsteht, um die Lage zu beherrschen. Der Kampf gegen Covid-19 und weitere Mutanten erfordert einheitliches Handeln. Dazu gehört, die Menschen nicht mit Halb- und Unwahrheiten zu verunsichern. Das digitale Meldesystem genügt nicht den Anforderungen. Landesregierungen deuten und handhaben gemeinsame Festlegungen mit der Bundesregierung nach dem Motto: Im Bundesland sind wir König. Die Pandemie zeigt, Deutschland ist auf solche Situationen nicht vorbereitet.