Leserbrief zum Artikel US-Bundesbehörden vollstrecken Todesstrafe
vom 12.12.2020:
Bis zuletzt hochgefährlich
Der Rassist und Hinrichtungsbefürworter Donald Trump hat in seiner ausklingenden Amtszeit ein weiteres Mal sein wahres Gesicht gezeigt. Ein Menschenhasser par excellence. Der Alltagsrassismus in den USA ist auch im 21. Jahrhundert gegenwärtig. Die Folgen für die betroffenen Menschen sind vielfältig und weitreichend Die Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung führt zu einer anhaltenden Ablehnung des gesellschaftlichen Lebens. Zum Beispiel die Einbeziehung in die Arbeitswelt findet oft nicht statt. Ebenso bei der Wohnungssuche, in Kindertagesstätten und Schulen müssen Kinder, Frauen und Männer mit schwarzer Hautfarbe rassistische Erfahrungen erleben und hinnehmen. Die Folgen des Rassismus sind Resignation, Rückzug aus der Gesellschaft, körperliche und seelische Schmerzen. Hinzu kommt eine Serie von ungerechtfertigten Hinrichtungen von Schwarzen. Aber das interessierte Trump am Ende seiner Amtszeit nicht. In der letzten Dezemberwoche wurde erneut ein verurteilter Schwarzer hingerichtet. Bis zur Amtsübernahme durch Joe Biden am 20. Januar ließ er noch weitere Menschen hinrichten. Am 12. Januar traf es eine weiße Frau, die durch ein Bundesgericht zum Tode verurteilt worden war. Sie starb durch eine Giftspritze. Lisa Montgomery war die erste Frau seit 68 Jahren, die durch den Bund an einer Injektion starb. 1953 waren zuletzt Ethel Rosenberg auf dem elektrischen Stuhl und Bonnie Heady in der Gaskammer getötet worden. Damit käme die Trump-Regierung auf 14 Hinrichtungen. Ein trauriger Rekord. Es geht hier auch um Menschen, die unschuldig sind und jetzt nicht mehr leben. In den USA nichts Neues. Die Trump-Regierung kündigte Anfang Januar an, dass neben der Giftspritze wieder der elektrische Stuhl, Erhängen, tödliches Gas oder Erschießungskommandos als weitere Methoden zulässig seien. Staatliche Morde gehören abgeschafft. Jahrzehntelang war auch Joe Biden Befürworter der Todesstrafe. Die Berater Bidens versprachen, die Todesstrafe in den USA bundesweit abzuschaffen. Aus unzähligen Zeitungsartikeln wissen wir doch, wie fragwürdig das System der Todesstrafe ist. Auch wissen wir, dass um ein vielfaches mehr Menschen aus der schwarzen Bevölkerung als aus der weißen hingerichtet werden. Diese grauenvolle Law-and-Order-Politik ist für mich menschenverachtend, sie ist kaputt, rassistisch und sofort abzuschaffen. Die amerikanischen Präsidenten verfügen grundsätzlich über eine Macht, Leben zu retten oder zu zerstören, aber nur in Zeiten höchster Gefahr – in Kriegen, bei Naturkatastrophen oder Epidmien. Dabei kann diese uneingeschränkte Macht so unmittelbar und mit derart verheerender Wirkung ausgeübt werden.
Im folgenden geht es mir darum, wie sträflich die Trump-Regierung mit dem Coronavirus umgegangen ist. Trump blieb von Anfang an und unmissverständlich stur bei seiner Linie. Expertenwissen verachtete er. Er ignorierte die Berichte von Nachrichtendiensten, die ihn vor der großen Gefahr gewarnt hatten, dass es zu einem Massensterben kommen könne. Er ignorierte alle Appelle, er wischte das Coronavirus als »Schwindel« vom Tisch und versprach gleichzeitig: »Es wird alles gut werden.« Konkretes Handeln blieb aus. Die Anzahl der toten geht mittlerweile in die Hunderttausende, die der Infizierten in die Millionen. Die Coronakrise zeigt: Donald Trumps Inkompetenz ist militant und war bis zum Schluss höchst gefährlich. Sie grenzte nicht die Bedrohung ein, dieser Mann stellte eine Gefahr für die Menschen dar. Wer so sorglos mit den Risiken einer Pandemie umgeht, so viele Leben von US-Amerikanern auf dem Gewissen hat, der müsste sich auch vor einem US-amerikanischen Gericht verantworten. (…) Am 3. November haben sich die Wähler in den USA für Biden entschieden. Das hat Trump nicht gepasst. Er hat die Wahl verloren, und das ist gut so. Im schlimmsten Fall hätte seine Verabschiedung weitere vier Jahre auf sich warten lassen. Davor hat uns die Mehrheit der US-amerikanischen Bevölkerung bewahrt.
Im folgenden geht es mir darum, wie sträflich die Trump-Regierung mit dem Coronavirus umgegangen ist. Trump blieb von Anfang an und unmissverständlich stur bei seiner Linie. Expertenwissen verachtete er. Er ignorierte die Berichte von Nachrichtendiensten, die ihn vor der großen Gefahr gewarnt hatten, dass es zu einem Massensterben kommen könne. Er ignorierte alle Appelle, er wischte das Coronavirus als »Schwindel« vom Tisch und versprach gleichzeitig: »Es wird alles gut werden.« Konkretes Handeln blieb aus. Die Anzahl der toten geht mittlerweile in die Hunderttausende, die der Infizierten in die Millionen. Die Coronakrise zeigt: Donald Trumps Inkompetenz ist militant und war bis zum Schluss höchst gefährlich. Sie grenzte nicht die Bedrohung ein, dieser Mann stellte eine Gefahr für die Menschen dar. Wer so sorglos mit den Risiken einer Pandemie umgeht, so viele Leben von US-Amerikanern auf dem Gewissen hat, der müsste sich auch vor einem US-amerikanischen Gericht verantworten. (…) Am 3. November haben sich die Wähler in den USA für Biden entschieden. Das hat Trump nicht gepasst. Er hat die Wahl verloren, und das ist gut so. Im schlimmsten Fall hätte seine Verabschiedung weitere vier Jahre auf sich warten lassen. Davor hat uns die Mehrheit der US-amerikanischen Bevölkerung bewahrt.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 04.02.2021.