Leserbrief zum Artikel Moskau: »Kollaps« der Beziehung zu USA möglich
vom 19.03.2021:
Unüberbietbare Heuchelei
Die neue amerikanische Lichtgestalt Biden hat Putin vor kurzem in einem ABC-Fernsehinterview einen Mörder (Original: Killer) genannt und dabei die diplomatische Sprache um ein bisher nie gekanntes primitives und beleidigendes Niveau »bereichert“. Natürlich ließ der Beifall der deutschen »Qualitätsmedien« nicht lange auf sich warten, denn für den Trump-Nachfolger sind nun wieder unterwürfige und gänzlich kritikfreie Freundschafts- und Sympathiebekundungen angesagt, egal, auf welch unterirdischem Niveau sich seine Verlautbarungen bewegen. Doch wie will nach dieser Aussage der dem Volk neu verordnete Sympathieträger nun Amtsvorgänger wie Johnson, Nixon, Reagan, G. W. Bush oder Obama bezeichnen, die in der Welt mit ihren illegalen Kriegen nach überwiegend erlogenen Kriegsgründen (zum Beispiel Vietnam, Irak, Libyen) eine Spur des Blutes und der Verwüstung hinterließen? Der Präsident der Vorzeige- und Führungsnation des Westens, der hoffentlich noch weiß, was er von sich gibt, bezeichnet andere Staatsmänner nicht nur als Mörder. Ausgerechnet er als Präsident der USA wirft anderen Staaten auch die Einmischung in innere Angelegenheiten (!) und die Anwendung von Massenvernichtungsmitteln vor. Mehr Heuchelei geht nicht, wenn man sich die Geschichte der USA in den letzten 80 Jahren bis in die Gegenwart ansieht.
Wieso glaubt der Trump-Nachfolger, sich derartige Anschuldigungen anmaßen zu können? Ist es nur Demenz? Kaum. Biden ist letztlich der Frontmann einer kriegsgeilen Administration des kriselnden US-Imperiums, das seinen Einfluss in der Welt schwinden sieht. Dennoch verstehen sich die USA noch immer als Herren, oberste Richter, Heilsbringer und moralische Gralshüter der Welt, welche die anderen Nationen mit allen Mitteln nach ihren Interessen dirigieren können. Diese Zeiten gehen glücklicherweise zu Ende, doch gerade das Schwinden der Macht des Imperiums führt zu jener Zunahme primitiver unkontrollierter Aggressivität, die Biden gerade anschaulich vorführt (Russland, China, Nordkorea, Pipeline Nord Stream 2 etc.) und die die Gefahr eines neuen, vermutlich letzten Weltbrandes akut verschärft.
Es würde nicht überraschen, und vieles deutet bereits darauf hin, dass unter der Präsidentschaft dieses seit Jahrzehnten in der amerikanischen Politik als Scharfmacher fungierenden Akteurs neue Kriege vom Zaun gebrochen und bestehende kriegerische Konflikte befeuert werden. Unter Trump war der Wirtschaftskrieg mit unsäglichen Sanktionen das bevorzugte Mittel zur Disziplinierung der nicht US-hörigen »Schurkenstaaten«. Es ist abzusehen, dass in den kommenden Monaten und Jahren nicht mehr nur militärisch und mit Worten, siehe Biden, provoziert wird, sondern zunehmend wieder Marschflugkörper, Drohnen, Raketen und Bomben auf der Welt ihre Blut- und Verwüstungsspur hinterlassen. Das alles natürlich ausschließlich für edle Ziele wie Freiheit, Demokratie und Menschenrechte. Geostrategische Interessen und ökonomische Ziele spielen dabei überhaupt keine Rolle, natürlich nicht …
Findet der Begriff »Frieden« in der Politik und in den »Qualitätsmedien« überhaupt noch Platz? Gibt es für den Frieden überhaupt noch Hoffnung?
Wieso glaubt der Trump-Nachfolger, sich derartige Anschuldigungen anmaßen zu können? Ist es nur Demenz? Kaum. Biden ist letztlich der Frontmann einer kriegsgeilen Administration des kriselnden US-Imperiums, das seinen Einfluss in der Welt schwinden sieht. Dennoch verstehen sich die USA noch immer als Herren, oberste Richter, Heilsbringer und moralische Gralshüter der Welt, welche die anderen Nationen mit allen Mitteln nach ihren Interessen dirigieren können. Diese Zeiten gehen glücklicherweise zu Ende, doch gerade das Schwinden der Macht des Imperiums führt zu jener Zunahme primitiver unkontrollierter Aggressivität, die Biden gerade anschaulich vorführt (Russland, China, Nordkorea, Pipeline Nord Stream 2 etc.) und die die Gefahr eines neuen, vermutlich letzten Weltbrandes akut verschärft.
Es würde nicht überraschen, und vieles deutet bereits darauf hin, dass unter der Präsidentschaft dieses seit Jahrzehnten in der amerikanischen Politik als Scharfmacher fungierenden Akteurs neue Kriege vom Zaun gebrochen und bestehende kriegerische Konflikte befeuert werden. Unter Trump war der Wirtschaftskrieg mit unsäglichen Sanktionen das bevorzugte Mittel zur Disziplinierung der nicht US-hörigen »Schurkenstaaten«. Es ist abzusehen, dass in den kommenden Monaten und Jahren nicht mehr nur militärisch und mit Worten, siehe Biden, provoziert wird, sondern zunehmend wieder Marschflugkörper, Drohnen, Raketen und Bomben auf der Welt ihre Blut- und Verwüstungsspur hinterlassen. Das alles natürlich ausschließlich für edle Ziele wie Freiheit, Demokratie und Menschenrechte. Geostrategische Interessen und ökonomische Ziele spielen dabei überhaupt keine Rolle, natürlich nicht …
Findet der Begriff »Frieden« in der Politik und in den »Qualitätsmedien« überhaupt noch Platz? Gibt es für den Frieden überhaupt noch Hoffnung?
Veröffentlicht in der jungen Welt am 23.03.2021.