Leserbrief zum Artikel Lateinamerika: Millionen Jobs vernichtet
vom 10.04.2021:
Kreative Zerstörung
Kapitalisten nennen das »kreative Zerstörung«, wie zum Beispiel im aktuellen Strategiepapier »Reviving and Restructuring the Corporate Sector Post-Covid« der »G 30«, deren Mitglied u. a. Mario Draghi ist und in dem die staatlich subventionierte Übernahme kleinerer Unternehmen durch private Investoren bzw. deren Abwicklung empfohlen wird. Dort heißt es auf Seite 54: »Governments should encourage necessary or desirable business transformations and adjustments in employment. This may require a certain amount of ›creative destruction‹ as some firms shrink or close and new ones open, and as some workers need to move between companies and sectors, with appropriate retraining and transitional assistance.« Übersetzung: »Die Regierungen sollten notwendige oder wünschenswerte Unternehmensumwandlungen und Anpassungen der Beschäftigung fördern. Dies kann ein gewisses Maß an ›kreativer Zerstörung‹ erfordern, wenn einige Unternehmen schrumpfen oder schließen und neue eröffnen und wenn einige Arbeiter zwischen Unternehmen und Sektoren wechseln müssen, mit entsprechender Umschulung und Übergangshilfe.« In den 90ern gab es auch so eine Schocktherapie, um die Profitinteressen transnationaler Konzerne durchzusetzen. Dabei wurden laut UNDP-Bericht vom August 1999 in Osteuropa ebenfalls 26 Millionen Arbeitsplätze vernichtet und Millionen Menschen getötet. »Der Übergang zur Marktwirtschaft«, so das abschließende Fazit des UNDP-Berichts, »war für Millionen von Menschen buchstäblich tödlich.«
Quellen:
https://group30.org/images/uploads/publications/G30_Reviving_and_Restructuring_the_Corporate_Sector_Post-Covid.pdf
»Kapitalistische Transformation mit tödlichen Folgen«:
https://archive.is/XglpY#selection-855.0-855.54
Quellen:
https://group30.org/images/uploads/publications/G30_Reviving_and_Restructuring_the_Corporate_Sector_Post-Covid.pdf
»Kapitalistische Transformation mit tödlichen Folgen«:
https://archive.is/XglpY#selection-855.0-855.54