Aus: Ausgabe vom 11.04.2008, Seite 15 / Feminismus
Am Rande: Männerphantasien
Ein wenig wundert es denn doch, welche Ansichten im einst eher linksliberalen Spiegel verbreitet werden können, ohne daß der Interviewer wenigstens nachfragt. In der Online-Version des Hamburger Magazins kam vergangenen Samstag der Kinderpsychologe Wolfgang Bergmann zu Wort – ein Unterstützer des rechtskonservativen »Familiennetzwerks«. Er kritisiert die angeblich allerorten praktizierte »Kuschelpädagogik«. Negativ sei einerseits, daß Kinder vor allem von Frauen unterrichtet werden, andererseits herrsche eine »generelle Antigewalt-, Antikörperlichkeit-, Antimännlichkeitserziehung« vor, die auch von männlichen Pädagogen praktiziert werde. Jungen hätten dadurch »kaum noch die Fähigkeit, sich selbst in ihrer Körperlichkeit, in ihrer männlichen Durchsetzungsfähigkeit kennenzulernen«. Es sei ein Wunder, »daß es noch so viele seelisch gesunde Jungen gibt«.
Verunsicherten Alphamännchen spricht Bergmann trotzdem Mut zu: Das, was wie schulisches Hinterherhinken der Jungen aussieht, ist in Wirklichkeit Ausdruck historisch gewachsener und biologisch manifester männlicher Überlegenheit. Bergmann erkennt einen Zusammenhang zwischen männlich dominierter digitaler Revolution und der vor allem unter Jungen verbreiteten Computerspielsucht. Bergmann: »Unsere Wirklichkeit besteht aus reinen Männerphantasien«. Und: »Was wir heute erleben, ist die Fortsetzung und Zementierung der Männerkultur mit digitalen Mitteln. Die Frauen sind nicht zufällig noch immer nicht in den Spitzenpositionen angekommen«. »Von den antiken Philosophen bis zur digitalen Revolution der Neuzeit« sei alles »eine durchgängige Geschichte des männlichen Geistes. Und die Jungen von heute schließen sich sowohl biologisch wie mental daran an«. Daran werde auch die »propagandastärkste Emanzipation nichts ändern«. Also, Frauen: Ihr könnt noch so viele Einsen schreiben, Ihr habt es eben nicht in den Genen.
(jf)
Verunsicherten Alphamännchen spricht Bergmann trotzdem Mut zu: Das, was wie schulisches Hinterherhinken der Jungen aussieht, ist in Wirklichkeit Ausdruck historisch gewachsener und biologisch manifester männlicher Überlegenheit. Bergmann erkennt einen Zusammenhang zwischen männlich dominierter digitaler Revolution und der vor allem unter Jungen verbreiteten Computerspielsucht. Bergmann: »Unsere Wirklichkeit besteht aus reinen Männerphantasien«. Und: »Was wir heute erleben, ist die Fortsetzung und Zementierung der Männerkultur mit digitalen Mitteln. Die Frauen sind nicht zufällig noch immer nicht in den Spitzenpositionen angekommen«. »Von den antiken Philosophen bis zur digitalen Revolution der Neuzeit« sei alles »eine durchgängige Geschichte des männlichen Geistes. Und die Jungen von heute schließen sich sowohl biologisch wie mental daran an«. Daran werde auch die »propagandastärkste Emanzipation nichts ändern«. Also, Frauen: Ihr könnt noch so viele Einsen schreiben, Ihr habt es eben nicht in den Genen.
(jf)
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