Aus: Ausgabe vom 17.04.2008, Seite 3 / Schwerpunkt
Armutsgefährdung: Schlechte Aussichten
Die EU-Studie »Leben in Europa« aus dem Jahr 2006 kam zu dem Resultat, daß rund 15 Prozent der Rentner in Deutschland armutsgefährdet sind. Bei alleinstehenden Rentnerinnen sind es 30 Prozent. Laut EU-Definition gelten in Deutschland Menschen als armutsgefährdet, die weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens zur Verfügung haben, also weniger als 880 Euro im Monat. Die Durchschnittsrente bei den Männern beträgt 967, bei den Frauen 690 Euro, inklusive Witwenrente.
Der Sozialverband VdK hat berechnet, daß ein Durchschnittsrentner durch die »Reformen« der letzten Jahre rund 130 Euro pro Monat weniger hat als vor vier Jahren. Das sind 1560 Euro weniger pro Jahr und entspricht dem Verlust einer anderthalbfachen durchschnittlichen Monatsrente pro Jahr. Hinzu kommt, daß die Preise für Milch, Butter, Quark, Wurst, Fleisch, Heizöl, Strom, Benzin, Bahntickets und Medikamente in die Höhe schnellten und die Haushaltskassen der Rentner überdurchschnittlich belasteten.
Weiterhin konstatiert der VdK schlechte Aussichten für künftige Rentnergenerationen. Vor allem Langzeitarbeitslose, Mini-Jobber, Niedriglöhner und Menschen mit Brüchen in der Erwerbsbiographie werden demnach im Alter eine niedrige Rente haben. Die Ende 2007 veröffentlichte Studie der Deutschen Rentenversicherung Bund »Altersvorsorge in Deutschland« gibt einen wenig optimistischen Ausblick (www.altersvorsorge-in-deutschland.de).
Im angeblich reichen Bundesland Hessen sind 12,7 Prozent aller Menschen von Armut betroffen. Der VdK und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) forderten die Landesregierung auf, einen Armuts- und Reichtumsbericht zu erstellen. Doch diese weigert sich. Im Landtag setzen sich SPD, Grüne und Linke jetzt dafür ein. Sozialministerin Silke Lautenschläger (CDU) meint dagegen, das Geld solle besser in sozialen Programmen als in der Erhebung von Daten angelegt werden. Ohne solche Daten aber, so der Armutsforscher Walter hanesch, würde die Landesregierung »im Blindflug« agieren. (düp)
Der Sozialverband VdK hat berechnet, daß ein Durchschnittsrentner durch die »Reformen« der letzten Jahre rund 130 Euro pro Monat weniger hat als vor vier Jahren. Das sind 1560 Euro weniger pro Jahr und entspricht dem Verlust einer anderthalbfachen durchschnittlichen Monatsrente pro Jahr. Hinzu kommt, daß die Preise für Milch, Butter, Quark, Wurst, Fleisch, Heizöl, Strom, Benzin, Bahntickets und Medikamente in die Höhe schnellten und die Haushaltskassen der Rentner überdurchschnittlich belasteten.
Weiterhin konstatiert der VdK schlechte Aussichten für künftige Rentnergenerationen. Vor allem Langzeitarbeitslose, Mini-Jobber, Niedriglöhner und Menschen mit Brüchen in der Erwerbsbiographie werden demnach im Alter eine niedrige Rente haben. Die Ende 2007 veröffentlichte Studie der Deutschen Rentenversicherung Bund »Altersvorsorge in Deutschland« gibt einen wenig optimistischen Ausblick (www.altersvorsorge-in-deutschland.de).
Im angeblich reichen Bundesland Hessen sind 12,7 Prozent aller Menschen von Armut betroffen. Der VdK und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) forderten die Landesregierung auf, einen Armuts- und Reichtumsbericht zu erstellen. Doch diese weigert sich. Im Landtag setzen sich SPD, Grüne und Linke jetzt dafür ein. Sozialministerin Silke Lautenschläger (CDU) meint dagegen, das Geld solle besser in sozialen Programmen als in der Erhebung von Daten angelegt werden. Ohne solche Daten aber, so der Armutsforscher Walter hanesch, würde die Landesregierung »im Blindflug« agieren. (düp)
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