Aus: Ausgabe vom 18.04.2008, Seite 15 / Feminismus
Am Rande: Ihres Glückes Schmiedin
Ja, auch das war im Zusammenhang mit dem am 15. April in der BRD erstmals begangenen sogenannten Equal Pay Day gelegentlich zu lesen: Die Benachteiligung der Frauen im Berufsleben sei insbesondere strukturell bedingt. Zu wenig Betreuungsmöglichkeiten für Kinder spielen eine Rolle – und die Erwartung, die bzw. vorzugsweise der Beschäftigte sollte möglichst rund um die Uhr in Bereitschaft sein.
Daß sich diese Einstellung weder für Frauen noch für Männer mit dem Anspruch verträgt, auch noch ein eigenes, selbstbestimmtes Leben haben zu wollen, in dem beide auch Zeit für Kultur, Kinder und politisches Engagement haben sollten, kam in der Kampagne nicht zur Sprache. Den Tenor des Ganzen brachte die taz in ihrer Dienstagausgabe (Seite 5) ziemlich distanzlos auf den Punkt: Frauen mögen zwar etwas diskriminiert sein, im wesentlichen sind sie aber selbst schuld. Sie sollten ihre falsche Bescheidenheit ablegen und eifrig mit dem Finger schnippen: Ich kann auch 14 Stunden am Tag für die Firma dasein. Viele sind nach dieser Lesart einfach zu bequem für eine echte Karriere. Gruselfeminismus at its best.
(jf)
Daß sich diese Einstellung weder für Frauen noch für Männer mit dem Anspruch verträgt, auch noch ein eigenes, selbstbestimmtes Leben haben zu wollen, in dem beide auch Zeit für Kultur, Kinder und politisches Engagement haben sollten, kam in der Kampagne nicht zur Sprache. Den Tenor des Ganzen brachte die taz in ihrer Dienstagausgabe (Seite 5) ziemlich distanzlos auf den Punkt: Frauen mögen zwar etwas diskriminiert sein, im wesentlichen sind sie aber selbst schuld. Sie sollten ihre falsche Bescheidenheit ablegen und eifrig mit dem Finger schnippen: Ich kann auch 14 Stunden am Tag für die Firma dasein. Viele sind nach dieser Lesart einfach zu bequem für eine echte Karriere. Gruselfeminismus at its best.
(jf)
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