Aus: Ausgabe vom 03.05.2008, Seite 16 / Aktion
Mit Probeabos die jW stärken
Die versammelte Runde beschäftigte sich auch mit der Frage, wie aus der jeweiligen Region qualifiziert in der jW berichtet werden kann. Der jungen Welt fehlen bekanntlich Regionalausgaben, aber gerade in den Regionen finden viele exemplarische Vorgänge statt, die bundesweite Verhältnisse widerspiegeln. Die Redaktion ist aber kräftemäßig kaum in der Lage, einfachen Hinweisen oder selbst guten regionalen Geschichten nachzugehen. Die Initiativen sollten es deshalb als eine ihrer Aufgaben sehen, Journalisten aus der Region (oder journalistisch begabte Personen) ausfindig zu machen und den Kontakt zur jungen Welt herzustellen. Der erste Kontakt sollte nicht abstrakt-theoretisch, sondern möglichst ganz praktisch stattfinden: durch das Anbieten einer guten Geschichte, die natürlich die wichtigsten journalistischen handwerklichen Regeln berücksichtigen müßte. Direkter Ansprechpartner wären das Ressort Inland (Wera Richter, wr@jungewelt.de) und unser Redakteur für spezielle Aufgaben, Peter Wolter (pw@jungewelt.de). Da dies aber in der Praxis recht schwierig ist, entstand auf der Beratung der Vorschlag, ein kleines Netz von ehrenamtlichen Berichterstattern aufzubauen und die Beteiligten durch Redakteure der jungen Welt zu schulen. Eine gute Idee, deren Umsetzung von Verlag und Redaktion geprüft wird. Die Erfahrungen aus diesem ersten überregionalen Treffen von Initiativen und Aktivisten werden nun ausgewertet. Sie sollen einfließen in die Vorbereitung des nächsten Treffens. Denn künftig wollen wir daraus eine Institution machen und einmal jährlich den jW-Gruppen diese gemeinsame Beratung anbieten.
Das Treffen wurde aber auch genutzt, um letzte Details für die Verteilaktionen im Rahmen von Veranstaltungen zum 1. Mai abzusprechen. In 17 Städten wurden druckfrische 1.-Mai-Ausgaben der jungen Welt geliefert, nur an einem Ort kam die Zeitung verspätet an. 7000 Zeitungen wurden so unter die Demonstranten gebracht. Da das Interesse überall recht groß war, haben die Zeitungen oftmals nicht ausgereicht. Allein in Berlin wurden zudem 97 dreiwöchige Probeabos bestellt.
Das Verteilen von Zeitungen und das Einwerben von Probeabos ist besonders dort erfolgversprechend, wo sich bevorzugt linke Aktivisten tummeln: Also nicht nur zur 1.-Mai-Kundgebung, auch für andere regionale Treffen können wir empfehlen, den Versammelten Zeitung und Probeabos anzubieten. So finden in den nächsten Tagen in Trier einige Veranstaltungen zum 190. Geburtstag von Karl Marx statt, zu denen eine aktuelle marxistische Tageszeitung bestens paßt. Selbstverständlich sind jW-Verteiler auch bei den Aktionen im ehemaligen Karl-Marx-Stadt dabei, so bei der Festveranstaltung des Rotfuchs-Fördervereins oder der Lesung direkt am »Nüschel«, wie die Chemnitzer ihren großen Marx-Kopf liebevoll nennen. Pfingsten finden das Festival der Jugend in Köln und andere Veranstaltungen linker Gruppen und Gewerkschaften statt. Nicht alle Treffen sind uns bekannt, und nicht bei allen, die uns bekannt sind, schaffen wir eine Belieferung mit Zeitungen: Nur wenn vor Ort Unterstützung angeboten wird, werden wir aktiv. jW-Initiativen sind da hilfreich, Einzelkämpfer schaffen aber auch recht viel. Nicht selten findet ein Verteiler bei einer solchen Gelegenheit Gleichgesinnte – und der Grundstein für eine neue Initiative ist gelegt. Wenn also demnächst in Ihrer Region wichtige linke Veranstaltungen stattfinden, melden Sie sich doch beim Aktionsbüro (aktionsbuero@jungewelt.de) oder Ingo Höhmann (ihm@jungewelt.de) und bestellen Sie aktuelle Zeitungen, Plakate, Aufkleber. Vergessen Sie aber die Listen für die Probeabos nicht. Probeabos sind eine wunderbare Möglichkeit, Interessierten klarzumachen, warum sie eigentlich auf die junge Welt nicht verzichten können.
Verlag, Redaktion, Genossenschaft
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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
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