Aus: Ausgabe vom 03.05.2008, Seite 13 / Feuilleton
Nazi-Grauen
Das Grauen ist alphabetisch geordnet: Bis unter die Decke stapeln sich die Karteikarten, Kisten, Ordner und Mappen im Holocaust-Archiv des Internationalen Suchdienstes (ITS). Mehr als 50 Millionen Kärtchen mit Namen und Daten von Opfern der Nazis sind im hessischen Bad Arolsen gelagert – es ist die größte Sammlung dieser Art auf der Welt. Bislang waren die Unterlagen nur den Opfern des Faschismus und deren Familienangehörigen zugänglich. Nun können erstmals auch Historiker und Interessierte die Dokumente einsehen.
Daß diese Informationen noch heute gut erhalten sind, ist vor allem den westlichen Alliierten zu verdanken, sie trugen nach Kriegsende die Akten aus Konzentrationslagern und eigenen Befragungen in Bad Arolsen zusammen. Oft waren diese Listen für Naziopfer die einzige Möglichkeit, Rentenansprüche oder Entschädigungszahlungen geltend zu machen. Seit 1946 hat der Suchdienst fast zwölf Millionen Auskünfte erteilt, allein im vergangenen Jahr gingen mehr als 61000 Anfragen aus über 70 Ländern ein. Bis voraussichtlich 2011 sollen alle Unterlagen des ITS in digitaler Form zugänglich gemacht werden.
(AP/jW)
Daß diese Informationen noch heute gut erhalten sind, ist vor allem den westlichen Alliierten zu verdanken, sie trugen nach Kriegsende die Akten aus Konzentrationslagern und eigenen Befragungen in Bad Arolsen zusammen. Oft waren diese Listen für Naziopfer die einzige Möglichkeit, Rentenansprüche oder Entschädigungszahlungen geltend zu machen. Seit 1946 hat der Suchdienst fast zwölf Millionen Auskünfte erteilt, allein im vergangenen Jahr gingen mehr als 61000 Anfragen aus über 70 Ländern ein. Bis voraussichtlich 2011 sollen alle Unterlagen des ITS in digitaler Form zugänglich gemacht werden.
(AP/jW)
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