Aus: Ausgabe vom 15.05.2008, Seite 12 / Feuilleton
Traueranzeige von Judith Butler
Die Philosophin Judith Butler hat zusammen mit anderen Intellektuellen zum 60. Jahrestag der Gründung des Staates Israel einen Aufruf in der International Herald Tribune veröffentlicht, der aussieht wie eine Traueranzeige: »Kein Grund zu feiern! – 60 Jahre palästinensische Vertreibung«. »Für mich heißt Judesein, Teil einer Welt zu sein, in der Diskriminierung aufgrund von Religion oder Nationalität inakzeptabel ist«, erklärte Butler dazu. Zwar habe der »westliche Antisemitismus« einen wesentlichen Anteil an den »unheilvollen Plänen für Palästina« gehabt. Israel aber habe sich mittlerweile über UN-Resolutionen jeder Art hinweggesetzt. »Sie wurden mit dem Argument ignoriert, die Vereinten Nationen seien antiisraelisch, wenn nicht sogar antisemitisch.« Ihre Schlußfolgerung: »Wir dürfen keinen Staat dulden, in dem Nichtjuden nur eingeschränkt Staatsbürger sind«. Für sie bleibe »radikale Demokratie die einzig machbare Politik.« (ots/jW)
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