Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 17.05.2008, Seite 15 / Geschichte

Anno ... 21. Woche

1863, 23. Mai: In Leipzig wird der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein (ADAV) gegründet. Er ist die erste eigenständige deutsche Arbeiterorganisation, die sich aus dem Schlepptau der bürgerlichen Liberalen gelöst hat. Im ersten Jahr seines Bestehens organisiert er 3500 Arbeiter. Der ADAV wird stark von Ferdinand Lassalles »Theorien« vom »ehernen Lohngesetz« und von der Herstellung besserer sozialer Verhältnisse mit Hilfe des Staates geprägt. Lassalle führte zehn Tage vor dem Kongreß Verhandlungen mit dem preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck über einen politischen Pakt gegen die liberal-bürgerliche Opposition. Lasalle trägt damit die Spaltung in die sich formierende deutsche Arbeiterbewegung. Er sucht sie zugleich durch nationalistische Tendenzen international zu isolieren.

1948, 13. Mai–13. Juni: Das im März vom zweiten Deutschen Volkskongreß beschlossene Volksbegehren für den Erhalt der Einheit Deutschlands beginnt. Der Volkskongreß war Ende 1947 auf Initiative der SED gegründet worden. Delegierte aus allen Besatzungszonen kamen zusammen. Der zweite Volkskongreß im März 1948 entwickelte eine Alternative zur imperialistischen Spaltungspolitik. Mit dem Volksbegehren sollen die Oberbefehlshaber der Alliierten aufgefordert werden, folgendes Gesetz zu beschließen: »Deutschland ist eine unteilbare demokratische Republik, in der den Ländern ähnliche Rechte zustehen sollen, wie sie die Verfassung des Deutschen Reiches vom 11. August 1919 enthielt.« In der amerikanischen und französischen Besatzungszone wird die Durchführung des Begehrens durch die Militärregierungen verboten, in der britischen Zone formal zugelassen, jedoch durch zahlreiche Schikanen (Begrenzung des Drucks von Zeichnungslisten) erschwert.

1963, 22.–25. Mai: In der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba gründen Staats- und Regierungs­chefs aus 30 unabhängigen afrikanischen Ländern die »Organisation der Afrikanischen Einheit« (OAU). In der verabschiedeten Charta werden Wahrung und Festigung der Unabhängigkeit als vorrangiges Ziel festgeschrieben. Es soll ein vereintes Afrika entstehen, weshalb die vollständige Entkolonialisierung gefordert wird; Apartheid und Rassendiskriminierung werden geächtet.

1998, 21. Mai: Nach niedergeschlagenen Protesten tritt der indonesische Präsident Suharto zurück. Er war 1965 an die Macht gekommen und etablierte vom ersten Tag an eine der grausamsten Diktaturen der Nachkriegszeit. 750000 Oppositionelle wurden Opfer des Regimes. Nachbarländer wie Papua und Osttimor wurden annektiert. Politische Unterstützung fand der Massenmörder u.a. von den Regierungen der USA und auch der BRD, die regen Waffenhandel – 1992 mit umfangreichem NVA-Bestand – trieb.

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