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Aus: Ausgabe vom 27.05.2008, Seite 9 / Kapital & Arbeit

Geständnis im ­Siemens-Prozeß

München. Im ersten Strafprozeß um den Schmiergeldskandal bei Siemens hat der Angeklagte Reinhard S. ein Geständnis abgelegt. Im Grundsatz stimmten die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft gegen ihn, sagte der wegen Untreue in 58 Fällen angeklagte ehemalige Manager. am Montag zum Prozeßbeginn vor dem Landgericht München I. Demnach hatte er in Absprache mit dem Bereichsvorstand ein System aufgebaut, über das insgesamt gut 53 Millionen Euro aus dem Haushalt des Elektronikkonzerns abgezwackt wurden, um damit Schmiergelder zahlen zu können.

S. sagte, zusammen mit dem ehemaligen Finanzvorstand der Sparte Telekommunikat­ion, Michael Kutschenreuter, habe er die Anlage von Reserven für Schmiergeldzahlungen in der Siemenssparte sogar deutlich reduziert. Bevor 1998 die Zahlung von Schmiergeld durch eine Gesetzesänderung strafbar wurde, seien in der Telekommunikationssparte sogar hundert Millionen Euro und mehr pro Jahr auf sogenannte diskrete Konten geflossen.

(AFP/jW)

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