Aus: Ausgabe vom 27.05.2008, Seite 6 / Ausland
Mengistu zum Tode verurteilt
Addis Abeba. Das Oberste Bundesgericht in Äthiopien hat den früheren Staatschef Mengistu Hailé Mariam wegen »Völkermords« in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Das Gericht habe auf Antrag der Generalstaatsanwaltschaft lebenslange Haftstrafen gegen Mengistu und 18 weitere Vertreter seines Regimes in Todesstrafen umgewandelt, erklärte Richter Desta Gebru am Montag. Mengistu hatte das höchste Staatsamt und den Vorsitz im militärischen Ministerrat nach der Ermordung von Staatschef General Teferi Bante 1977 übernommen. 1991 wurde er gestürzt. Äthiopien folgte in diesen Jahren der Theorie eines nichtkapitalistischen Entwicklungsweges mit sozialistischer Perspektive, wofür es kaum objektive Voraussetzungen gab. Während seiner Herrschaft entstanden Revolutionskomitees, die auch als Träger des »roten Terrors«, womit die Gewaltausübung gegenüber konterrevolutionären Kräften gemeint war, fungierten. Mengistu lebt im Exil in Simbabwe.
(AFP/jW)
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Leserbriefe zu diesem Artikel:
- Johannes Bertl: Richtiges Ziel, falscher Weg Geht man grundsätzlich von der Möglichkeit eines nichtkapitalistischen Weges eines Entwicklungslandes aus, dann bestehen ipso facto auch immer die "objektiven Voraussetzungen" für einen solchen Weg. A...
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