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Aus: Ausgabe vom 11.06.2008, Seite 9 / Kapital & Arbeit

Investoren plündern ProSiebenSat.1

München. Aktionärsschützer haben die Hauptversammlung der TV-Senderkette ProSiebenSat.1 zum Scherbengericht für den Vorstand und die Großaktionäre gemacht. Trotz Rekordschulden und Verlusten ließen sich die sogenannten Finanzinvestoren Permira und KKR die höchste Dividende der Unternehmensgeschichte auszahlen: So schlachte man »die Kuh, die man melken will«, kritisierte Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) am Dienstag in München. Der scheidende Finanzchef Lothar Lanz sagte, der Schuldenberg sei weiter gestiegen auf 3,4 Milliarden Euro. Der Vorsitzende der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK), Klaus Schneider, reagierte empört. Die Bilanz sei ein reiner »Schönwetterabschluß«. Die Dividende von 270 Millionen entspreche dem dreifachen Jahresgewinn und sei maßlos. Bergdolt sagte, die Dividende sei nur damit zu erklären, »daß die Großaktionäre Geld brauchen«. Der Medienkonzern sei intransparent geworden: »Mir fehlen nicht nur Strategien, mir fehlen Zahlen, mir fehlen Fakten«, sagte die Aktionärsschützerin. (AP/jW)

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