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Aus: Ausgabe vom 14.06.2008, Seite 3 / Schwerpunkt

Rücksichtslose Profitjagd

Brasilien auf dem Weg zur Weltwirtschaftsmacht
Brasilien ist der größte Staat Südamerikas. Fast 190 Millionen Menschen leben zwischen Belem im Norden und Porto Alegre an der südliche Atlantikküste. Mit einem Bruttoinlandsprodukt von umgerechnet gut 1,3 Billionen US-Dollar 2007 gehört das Land bereits heute zu den zehn wichtigsten Wirtschaftsmächten der Welt.
Offiziell als Schwellenland eingeordnet, zählt Brasilien dank enormer natürlicher Ressourcen und einer großen Landfläche zu den ökonomisch am schnellsten wachsenden Staaten der Erde. Bauxit, Mangan, Gold, Kohle und Nickel gehören zu den wichtigsten geförderten Bodenschätzen. Vor allem aber machen seine Vorkommen das Land zum größten Eisenerzlieferanten der Welt. Neue Funde vor der Küste lassen die Regierung hoffen, daß Brasilien auch zu einem der führenden Erdölproduzenten aufsteigen könnte. Bereits jetzt werden täglich bis zu 1,5 Millionen Faß (je 159 Liter) gefördert.
Größtes Problem für die Zukunft Brasiliens dürfte weiterhin dessen Oligarchie sein. Gemeinsam mit internationalem Kapital beutet diese die Ressourcen des Landes rücksichtslos aus. Umweltschutz sowie die Rechte der Arbeitenden spielen seit der Regierungsübernahme des Sozialdemokraten und früheren Gewerkschaftsführers Luiz Inacio da Silva zwar verbal ein gewisse Rolle. Tatsächlich jedoch läßt sich die herrschende Klasse nicht bremsen – ihr Goldrausch scheint endlos.

Unter da Silva legte die Regierung zahlreiche wirtschaftliche Großprojekte auf. So soll das Land beim Biokraftstoff zur globalen Nummer eins werden. Dafür werden gewaltige Monokulturen in Kauf genommen, auf Riesenschlägen Zuckerrohr und Soja angebaut. Der Bedarf an neuem Ackerland kennt keine Grenzen. Außerdem zählt Brasilien zu den Regionen der Erde, wo inzwischen großflächig gentechnisch manipulierte Pflanzen angebaut werden. (kf)

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