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Aus: Ausgabe vom 19.06.2008, Seite 3 / Schwerpunkt

Politische Bildung: Starke Resonanz

Arbeiterfotografie ist ein bundesweiter, gemeinnütziger eingetragener Verein mit Sitz in Bremen. 1927 wurde der Verband auf Anregung und mit Unterstützung des kommunistischen Politikers und Verlegers Willi Münzenberg in Erfurt gegründet und hatte 1932 rund 3000 Mitglieder in 125 Ortsgruppen. 1933 verboten, riefen ihn engagierte Fotografen in den 70er Jahren in der Bundesrepublik wieder ins Leben. Seit 1973 erscheint die Zeitschrift Arbeiterfotografie, in Köln besteht seit 1990 die Galerie Arbeiterfotografie, seit 1999 gibt es die Website arbeiterfotografie.com als überregionale und internationale Austausch- und Infobörse. Der Verein folgt der Idee seines Gründers, »eine wirksame Gegenöffentlichkeit zur bürgerlichen Bild- und Pressewelt zu schaffen«.

Der offene Brief der Arbeiterfotografie an die Bundeszentrale für politische Bildung vom 17. Januar 2008 in Sachen Antisemitismus trug dem Verband zunächst Vorwürfe wie »offen antizionistische, völlig abstruse Argumentation« ein, von Anfang an überwog aber die Anerkennung.

Die richtigstellende Übersetzung umgibt die Bundeszentrale auf ihrer Website mit kommentierenden Texten von Henryk M. Broder und Matthias Küntzel – zwei Autoren, die durch Objektivität und sachliche Analyse in Sachen Israel und USA noch nicht aufgefallen sind. Der Publizist Mathias Bröckers kommentierte den Vorgang auf zweitausendeins.de/writersblog/broeckers: »Statt einer Entschuldigung ihrer Desinformation hat die bpb jetzt im Netz zusammen mit der korrekten Übersetzung eine ›Debatte um die Position Irans‹ eröffnet und dazu einen chronischen Islamophobiker (H. M. Broder) und einen ›Antideutschen‹ (M. Küntzel) um Beiträge gebeten. So lobenswert es sein mag, sich als öffentlich-rechtliche Anstalt auch um bizarre politische Randgruppen zu bemühen, aber dann kann man zum Zwecke der ›politischen Bildung‹ eine Debatte über Frauenrechte auch gleich von zwei Zuhältern eröffnen lassen oder eine über Vegetarismus von Vertretern der Metzgerinnung.«

(jW)

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