Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 09.07.2008, Seite 12 / Feuilleton

Welterbe (1)

Sechs Wohnsiedlungen der Berliner Moderne sind in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen worden. Eine entsprechende Entscheidung hat das zuständige Komitee am Montag abend im kanadischen Québec getroffen, wo es bis Donnerstag tagt. Ab sofort gehören die Gartensiedlung Falkenberg, die Siedlung Schillerpark, die Hufeisensiedlung Britz, die Wohnstadt Carl Legien, die Weiße Stadt und die Großsiedlung Siemensstadt zu den weltweit 660 »dauerhaft bewahrenswerte Kulturstätten«. Die praktisch geschnittenen, billigen Wohnungen mit viel Licht, Luft und Sonne entstanden zwischen 1913 und 1931 unter der Leitung von Architekten und Stadtplanern wie Bruno Taut, Walter Gropius, Martin Wagner und Hans Scharoun. Es handelt sich um dezidiert linke Ästhetik. Sozialer Wohnungsbau war damals eine Angelegenheit der Avantgarde. Die Produkte des »Neuen Bauens« unterschieden sich genauso grundlegend von den«Mietskasernen« (enge Massenquartiere mit dunklen Hinterhöfen) wie von den mit Säulen, Ornamenten und Stuck verzierten Bauten des Historismus. Sie waren betont sachlich und funktional konstruiert. Heute leben gut 10000 Menschen in den sechs Siedlungen. Ihre Eigentümer sind die Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 eG, die Deutsche Wohnen Gruppe sowie Pirelli RE. (AFP/jW)

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