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Aus: Ausgabe vom 12.07.2008, Seite 12 / Feuilleton

Mitteilung zum Sommerfest

Ist der neue Anführer der deutschen Sachbuch-Bestsellerlisten (nach zwei Jahren Hape Kerkeling) von DKP-Mitgliedern erzogen worden? Er heißt Richard David Precht. Mehr als 250 000 Exemplare seines Denk-Ratgebers »Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?« wurden seit September ausgeliefert. Daß seine Eltern bei der DKP waren, war zuletzt Anfang Juni überall zu lesen, als eine Verfilmung seiner Autobiographie »Lenin kam nur bis Lüdenscheid« in die Kinos kam. Auf jW-Anfrage hat der 43jährige nun erklärt: »Meine Eltern waren zu keinem Zeitpunkt Mitglieder der DKP. Das wird sowohl im Buch wie im Film gesagt und auch erklärt. Daß das trotzdem überall steht, verrät viel über die Arbeitsweise von Journalisten. Da wird aus der Tatsache, daß wir als Kinder im Pfingstferienlager der SDAJ waren, gleich eine DKP-Mitgliedschaft meiner Eltern gemacht, obwohl im gleichen Kontext davon die Rede ist, daß meine Eltern keine Mitglieder waren. (...) So steht in der Welt unter einem harmlosen Kinderfoto von 1968 etwas vom »DKP-Milieu« – um Himmels willen. Besonders pfiffig war übrigens bei der Rezension des Buches eine Sandra XY von der FAZ. Die dichtete mir (!) sogar eine Mitgliedschaft in der KPD (!) an!« (jW)

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