Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 18.07.2008, Seite 3 / Schwerpunkt

Schriftwechsel. Kritische Nachfrage unerwünscht

Wiederholt hat sich junge Welt um ein Interview mit dem Bundesarbeitskreis Shalom bemüht. Am 15. Juli wurde der BAK schließlich schriftlich um »Erläuterungen« zu einigen Fragen gebeten: »Sie bezeichnen Israel als einen ›emanzipatorischen‹ Staat und sprechen von einem ›Stück Freiheit‹ im Nahen Osten. Widersprechen Sie damit der grundlegenden Aussage des Marxismus, daß ein Volk, das ein anderes unterdrückt, selbst nicht frei sein kann? Vermögen Sie in Israel keine Ungleichbehandlung seiner Bürger gemäß ihrer Gruppenzugehörigkeit als ›Juden‹ oder ›Araber‹ zu erkennen? Und in den seit über 40 Jahren besetzten Gebieten keine Unterdrückung?« Und weiter: »Sie kündigen in Berlin eine Veranstaltung am 20.Juli gemeinsam mit den ›Scholars for Peace in the Middle East‹ an. Ist das so zu interpretieren, daß Sie sich nicht daran stören, daß diese Organisation auch an einem ›Iran-Forum‹ in Berlin beteiligt war, auf dem der Einsatz von Atomwaffen gegen Iran befürwortet wurde? Halten Sie selbst einen Atomwaffeneinsatz – den ersten seit 1945 – gegen Iran für vertretbar? Wenn ja, warum?«

Am 16. Juli antworteten im Namen des BAK Shalom Christin Löchner, Benjamin Krüger und Henning Wötzel-Herber per E-Mail: »Leider müssen wir Ihnen mitteilen, daß sich der BAK Shalom schon bei der letzten Interviewanfrage der jungen Welt entschlossen hatte, der jungen Welt keinerlei Interviews, Auskünfte o. ä. zu geben. Wir möchte Ihnen diese Entscheidung gerne begründen: In der Vergangenheit, hat die junge Welt immer wieder bewiesen, daß sie an keiner konstruktiven Berichterstattung (nicht nur) über uns interessiert ist. Äußerungen von Herrn Pirker zum BAK Shalom in einem Artikel vom 24.05.2008 (Der Schwarze Kanal: Rassisten) sowie die fortwährende relativierende Berichterstattung über den Diktator Robert Mugabe, welcher sein Volk seit Jahren brutal behandelt und von der junge Welt als Opfer ›imperialistischen Einflüsterungen‹ (28.06.2008, Der Schwarze Kanal: Verratener Botschafter) dargestellt wird und vor allem die gnadenlos antiisraelische ›Berichterstattung‹ aus dem Nahen Osten, die mit Unterstützung islamistischer Terrororganisationen einher geht, sind nur drei von vielen Beispielen, welche diese Entscheidung begründen.« (jW)

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