Aus: Ausgabe vom 28.07.2008, Seite 12 / Feuilleton
Hoffnung nach Ivy
Pessimisten haben im Grundsatz natürlich Recht, im Detail sieht es manchmal anders aus. Wer in den vergangenen Monaten zufällig eine Ausgabe der Zeitschrift Ivy am Kiosk herumliegen sah, konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, er blicke in die Zukunft der Branche, mit der es bekanntlich bergab geht. Ivy (englisch für Efeu) war noch viel häßlicher und dümmer als die Konkurrenz. Entwickelt worden war das Print- und Onlinemedium für »grünen Lifestyle« von Michalis Pantelouris und Alexander Böker. Zielgruppe waren die von der Marktforschung derzeit gehypten »Lohas«, die viel Geld für ihre Gesundheit und ein gutes Gewissen ausgeben. Am späten Freitag nachmittag teilte der Burda-Konzern nun mit, es gebe »keine ausreichende wirtschaftliche Basis« für das Produkt. »Nach zwei regionalen Testausgaben« sei ab sofort Schluß mit Ivy. Bleibt zu hoffen, daß auch in diesem Fall der Teufel nicht zweimal durch dieselbe Tür kommt. Aber Hoffnung ist natürlich wieder was für Optimisten. (jW)
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