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Aus: Ausgabe vom 29.07.2008, Seite 15 / Betrieb & Gewerkschaft

Lesetips

Flexibilisierung der Arbeitszeiten

Die weitgehende Flexibilisierung der Arbeitszeiten ist in einem Großteil der Betriebe mittlerweile Realität. Normal­arbeitszeit, die als »Vollzeitbeschäftigung mit einer vertraglichen Wochenarbeitszeit zwischen 35 und 40 Stunden, die sich auf fünf Wochentage (montags bis freitags) verteilt und in der Lage nicht variiert« definiert wird, ist zur Ausnahme geworden: Arbeiteten 1989 noch 24 Prozent der Beschäftigten mit derartigen Arbeitszeitregelungen, waren es 2003 nur noch etwa zwölf Prozent. Neben Gleitzeit und Schichtarbeit wurden neue Formen der Flexibilisierung wie »Vertrauensarbeitszeiten« und »Funktionszeiten« etabliert. Zudem kommen verstärkt Langzeit- und Lebensarbeitszeitkonten mit deutlich längeren Ausgleichszeiträumen als früher zur Anwendung.

Wie der Flexibilisierungsprozeß auf Betriebsebene umgesetzt wird und was von Betriebsräten, aber auch Vorgesetzten dabei zu beachten ist, ist Thema einer von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Untersuchung. Deren Grundlage sind zehn Fallstudien von Betrieben verschiedener Wirtschaftszweige, in denen flexible Arbeitszeitmodelle per Betriebsvereinbarung eingeführt wurden.

Aus den analysierten Fällen werden einige Schlußfolgerungen und Handlungsempfehlungen für die Akteure abgeleitet. So wird Betriebsräten beispielsweise empfohlen, sie sollten »bei Abschluß einer Betriebsvereinbarung nicht auf Rechte verzichten und sich Mitbestimmungsrechte in die Betriebsvereinbarung einschreiben, wie Infotrmations- und Kontrollrechte«. Grundsätzlich seien bei der Einführung neuer Arbeitszeitmodelle zudem beteiligungsorientierte Konzepte, mit denen die Beschäftigten von Beginn an einbezogen werden, sinnvoll.

(jW)

Christiane Lidecke: Flexible Arbeitszeiten im Betrieb – Betriebs- und Dienstvereinbarungen. Bund-Verlag 2008, 126 Seiten, 12,90 Euro, ISBN: 978-3-7663-3800-6

Konferenz gegen Staatsumbau

Rund 100 Gewerkschafter haben sich im März dieses Jahres an der »Ersten Arbeiter- und Gewerkschafterkonferenz gegen den Notstand der Republik« in Frankfurt am Main beteiligt. Das Treffen, zu dem unter anderem Mitglieder des »Arbeiterbunds zum Wiederaufbau der KPD« aufgerufen hatten, richtete sich »gegen die verschärften Angriffe auf die Grundrechte, gegen die Militarisierung nach innen und außen und gegen den fortschreitenden Staatsumbau«.

(jW)

Eine 96seitige Dokumentation der dortigen Referate und Diskussionen kann bestellt werden bei: Rainer Herth, Mail: R@inerHerth.de. Tel.: 069/83833431

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