Aus: Ausgabe vom 04.08.2008, Seite 11 / Feuilleton
Ausgebuht
Mit der »Götterdämmerung« ging am Samstag der vierte und letzte Teil von Richard Wagners »Ring des Nibelungen« über die Bayreuther Festspielbühne. Der 82jährige Dramatiker Tankred Dorst und sein Regie-Team präsentierten sich erstmals vor dem Vorhang und mußten neben freundlichem Applaus auch heftige Buhs hinnehmen. Für die Sänger gab es durchweg lautstarken Beifall, Dirigent Christian Thielemann wurde frenetisch gefeiert. Dorst verfrachtet die »Götterdämmerung« in die zwanziger bis vierziger Jahre des 20.Jahrhunderts. Die Gibichungen-Geschwister Gunther (Ralf Lukas) und Gutrune (Edith Haller) wohnen im Nobelhotel. Eine Abendgesellschaft in langen Roben, Frack und Smoking feiert Party und hat trotz feiner Lebensart ein Faible für das Archaisch-»Barbarische«.
Am Ende siegen die Urgewalten: In der Hotelhalle bricht Feuer aus, und hoch droben brennen die alten Götter ab wie ein Feuerwerk. Nach Brünnhildes Abgang kommt ein Liebespaar mit Fahrrad in die Szene spaziert, es soll vermutlich den Neubeginn verkörpern. Nur ein Junge, der sich immer wieder demonstrativ die Augen zuhält, ist eine Neuerung im Dorst-»Ring«. (ddp/jW)
Am Ende siegen die Urgewalten: In der Hotelhalle bricht Feuer aus, und hoch droben brennen die alten Götter ab wie ein Feuerwerk. Nach Brünnhildes Abgang kommt ein Liebespaar mit Fahrrad in die Szene spaziert, es soll vermutlich den Neubeginn verkörpern. Nur ein Junge, der sich immer wieder demonstrativ die Augen zuhält, ist eine Neuerung im Dorst-»Ring«. (ddp/jW)
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