Aus: Ausgabe vom 06.08.2008, Seite 15 / Antifaschismus
Solidarität mit Hungerstreikenden
Berlin. Vor den Berliner Justizvollzugsanstalten (JVA) Plötzensee und Moabit haben am Dienstag rund 60 Leute Solidarität mit dem inhaftierten Antifaschisten Christian S. und den seit fünf Tagen hungerstreikenden Gefangenen in über 30 Knästen geübt. Nach Angaben von anachrist black cross berlin (abc berlin) vom Montag verweigern 551 Inhaftierte die Nahrungsaufnahme: 537 in deutschen Gefängnissen und vierzehn in Spanien, den Niederlanden, Belgien und der Schweiz. Eine Aktivistin der Solidaritätskampagne für Christian S. bestätigte gegenüber jW, daß der Hungerstreik am 1. August begonnen hat: »Die Zustände in deutschen Knästen sind miserabel. Personen, die über wenig Bildung verfügen oder schlecht deutsch sprechen haben keine Möglichkeit, gegen Schikanen vorzugehen.« Die Streikenden fordern, Haftkosten, Isolationshaft, Arbeitsverpflichtungen im Gefängnis und lebenslange Freiheitsstrafen abzuschaffen.
Daniel Abbou, Pressesprecher der Senatsverwaltung für Justiz in Berlin, erklärte gegenüber junge Welt, die Informationen nur aus der Presse bekommen zu haben. »Als Ministerium erhalten wir erst Bescheid, wenn Gefangene länger als sieben Tage keine Nahrung zu sich nehmen. Das ist eine Verwaltungsnorm, die vor langer Zeit mal festgelegt wurde.«
(jW)
Daniel Abbou, Pressesprecher der Senatsverwaltung für Justiz in Berlin, erklärte gegenüber junge Welt, die Informationen nur aus der Presse bekommen zu haben. »Als Ministerium erhalten wir erst Bescheid, wenn Gefangene länger als sieben Tage keine Nahrung zu sich nehmen. Das ist eine Verwaltungsnorm, die vor langer Zeit mal festgelegt wurde.«
(jW)
abc.tommyhaus.org/hungerstreik
Mehr aus: Antifaschismus
-
Faschismus im Schnelldurchgang
vom 06.08.2008 -
Die Gewalt eskaliert
vom 06.08.2008