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Aus: Ausgabe vom 08.08.2008, Seite 12 / Feuilleton

Witzpolitik

Der bayerische Kabarettist Bruno Jonas will sein ohnehin maues Kabarettprogramm weiter einschränken. Der Zeit gestand er seine Angst vor Reaktionen auf islamfeindliche Witze: »Ich finde die Erfahrungen mit dem Karikaturenstreit so extrem, daß ich mich hüten werde, auf der Bühne das Falsche zu sagen.« Schon der innermuslimische Streit, wer bei der Islamkonferenz des Innenministers dabei sein dürfe, habe ihn zutiefst irritiert: »Wie werden diese Leute damit umgehen, wenn wir auf der Bühne den einen oder anderen Witz über ihre Glaubensinhalte machen?«

Andere Scherze, andere Sitten: Harald Schmidt äußerte sich in der Sport-Bild zum Medienthema Zensur in China: »Ich sehe sie eher positiv, weil man so vieles darauf schieben kann.« Schmidt wird mit dem früheren Schnauzbartträger Waldemar Hartmann für die ARD in Peking eine Talkshow betreiben – »dann kann ich sagen: Hier im Studio war die Stimmung der Hammer. Die müssen die Gags unterwegs rausgeschnitten haben.« (jW)

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