Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 23.08.2008, Seite 16 / Aktion

junge Welt im Gespräch

Das Aktionsbüro zeigt in diesen Wochen Präsenz auf Sommerakademien, Friedensfesten und bei Aktionstagen
Immer ein Hingucker: jW-Stand beim Solibasar
Immer ein Hingucker: jW-Stand beim Solibasar
Wenn einer eine Reise tut … entsteht Gesprächsbedarf. Das jedenfalls bestätigen immer wieder all jene jW-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, die in Sachen »Produktverbreitung und -verbesserung« unterwegs sind. So nutzten allein in den vergangenen sechs Sommerwochen Hunderte Besucherinnen und Besucher unserer Aktionsstände die Gelegenheit zu Diskussionen. Die Entwicklung der Zeitung, Hintergründe dieser oder jener Berichterstattung, Meinungen zur Themensetzung und zu den einzelnen Ressorts, mehr oder minder realistische Verbesserungsvorschläge – dies und vieles andere mehr standen dabei auf der Agenda. Neu hinzugekommene, mit der eher mainstreamfernen jW-Sichtweise noch wenig vertraute Leserinnen und Leser hatten Gelegenheit, aus der Geschichte dieser Zeitung zu erfahren, wie schwer und zugleich notwendig es ist, medial gegen den Strich zu bürsten. Leute, die uns noch gar nicht kannten, erfuhren kurz und knapp, was sie erwarten können, wenn sie die junge Welt lesen oder gar abonnieren.

Gesprächsbedarf gibt es auch nach der Rückkehr. Schließlich wollen die Weitgereisten loswerden, was ihnen unter den Nägeln brennt: In den Frührunden der Redaktion, in den Betriebsversammlungen und Verlagsberatungen, in den Ressorts, in Genossenschaftsgremien berichten sie, was für das Leserpublikum besonders wichtig ist, was gut ankommt und was mißfällt. Nicht selten helfen Berichte über die Kämpfe vor Ort und Hinweise auf Ansprechpartner, unsere durch Ressourcenmangel begrenzten Recherchemöglichkeiten zu kompensieren. Und so manch anregender inhaltlicher Disput wird durch die Reiseberichte ausgelöst. Kurzum: Reisen bildet nicht nur, es verhilft nicht selten zu einer besseren Zeitung.

Demnach könnten wir gar nicht oft genug unterwegs sein. Zumindest versuchen wir es – selbst im Sommer, wenn die Personaldecke noch dünner ist als sonst. jW-Stände gab es u.a. bei Rock für Links, Gelöbnix und Fiesta de Solidaridad in Berlin, bei den Sommerakademien von ATTAC in Saarbrücken und der Sozialistischen Linken in Bielefeld sowie beim Friedensfest in Graal-Müritz. An diesem Wochenende sind wir beim Fest der Linken in Potsdam und bei der Kundgebung an der Ernst-Thälmann-Gedenkstätte in Ziegenhals präsent. In der nächsten Woche geht’s zum Volksstimmefest nach Wien und zu den Friedensfesten nach Strausberg und Gera. Es folgen am 6. September der Solibasar der Berliner Journalistinnen und Journalisten auf dem Alexanderplatz, am 14. September der Tag der Erinnerung und Mahnung – Aktionstag gegen Rassismus, Neonazismus und Krieg auf dem Berliner Marx-Engels-Forum sowie am 18. und 19. September Solidaritätsveranstaltungen der Freundschaftsgesellschaft BRD–Kuba für die »Los Cinco Heroes« mit Aleida Guevara in Köln und Berlin. Bis zum Jahresende geht es faktisch ununterbrochen so weiter.

Leider können wir aus personellen, logistischen und vor allem finanziellen Gründen bei weitem nicht alles realisieren, was wünschenswert wäre. So haben wir nicht geschafft, beim Hamburger Klimacamp mit unserem Aktionsteam präsent zu sein. Und doch, in der ersten Augusthälfte wurden an Infoständen und bei Veranstaltungen fast 6000 Zeitungen zusätzlich verteilt. Daß diese nicht gerade kleinen Kontigente sinnvoll an die Frau und den Mann kommen, sichern unsere bisher zwölf Leserinitiativen und -unterstützergruppen sowie 15 zunächst einzeln wirkenden jW-Aktivistinnen und Aktivisten. Manchmal schafft es dann mit ihrer Hilfe die junge Welt auf die besten Sendeplätze, wie unlängst im Rahmen die ARD-Berichterstattung über den Landesparteitag der Saar-Linken.

All das zehrt natürlich ganz schön an den Ressourcen. Teilweise sind von den etwas mehr als vierzig jW-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern zehn an einem Wochenende unterwegs – und das bei laufender Produktion. Fast jede Woche die unermüdliche Kerngruppe: Nora Krause und Carsten Töpfer vom Aktionsbüro sowie Ingo Höhmann aus dem neu geschaffenen Bereich Abobetreuung und -gewinnung.

Dauerhaften Erfolg des Gesamtkunstwerkes junge Welt sichern nur weitere qualitative Verbesserungen und quantitatives Wachstum: Viele Möglichkeiten, die sich gegenwärtig für linke Medienprojekte eröffnen, werden wir nur bei verstärkter Unterstützung durch unsere Leserschaft realisieren können. Im Mittelpunkt steht dabei nach wie vor das entscheidende Mittel, die junge Welt zu stärken: hohe Abozuwächse. Je mehr Abonnentinen und Abonenten, um so mehr Leserinitiativen entstehen, um so mehr Mittel sind für Auftritte vor Ort vorhanden, um so besser wird das Produkt. Und je bekannter diese Zeitung dadurch wird, um so mehr neue Abos werden wiederum abgeschlossen.

Redaktion, Verlag und Genossenschaft

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!