Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2024
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Aus: Ausgabe vom 25.08.2008, Seite 15 / Politisches Buch

Neu erschienen

Ausdruck

Das August-Heft der Informationsstelle Militarisierung in Tübingen enthält Artikel zu den EU-Einsätzen in Tschad (Jürgen Wagner) und Guinea-Bissau (Christoph Marischka) sowie zur zivil-militärischen Zusammenarbeit in Afghanistan (Jürgen Wagner) und im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft 2008 (Uwe Reinecke). Ungeachtet des irischen Neins Mitte Juni versuchen die EU-Eliten, den Lissaboner Vertrag unter allen Umständen unter Dach und Fach zu bekommen, um damit – und auf verschiedenen anderen Wegen – die EU-Militarisierung weiter voranzutreiben. Tobias Pflüger analysiert die »Agenda der französischen EU-Ratspräsidentschaft«, Thomas Mitsch stellt das französische Verteidigungsweißbuch 2008 vor.

* Ausdruck wird herausgegeben von der Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. Tübingen. IMI-Mitglieder und -Förderer erhalten das 32seitige Zweimonatsheft kostenlos (ab einem Beitrag von 5 Euro im Monat). Jahresabo (6 Hefte): 20 Euro bzw. Förderabo 35 Euro. Bezug: Informationsstelle Militarisierung e.V., Hechinger Str. 203, 72072 Tübingen; Telefon: 07071/49154, Fax: 07071/49159, E-Mail: imi@imi-online.de. Die komplette Ausgabe zum Download im Internet: imi-online.de/download/AusdruckAugust2008.pdf

Vergessene Proteste

Niels Seibert stellt Proteste aus der Bundesrepublik Deutschland in der Zeit von Mitte der 1960er bis Mitte der 1980er Jahre vor. Die politischen Aktivitäten, über die er schreibt, sind vielfach in Vergessenheit geraten – in der Summe sind sie ein Lehrstück für praktischen Internationalismus und Antiimperialismus. Seibert schildert eine Bewegung, die sich gegen Kolonialismus, Rassismus und bundesdeutsche Flüchtlingspolitik engagierte. Er berichtet von afrikanischen Kommilitonen, die dem SDS 1964 in Westberlin das regelverletzende Demonstrieren beibringen, von Krawallen während der Frankfurter Buchmesse 1968 und von der Fluchthilfe für desertierende US-Soldaten während des Vietnamkrieges. 1969 wurden Abschiebungen militant verhindert; im selben Jahr explodierte im Hamburger Hafen eine Bombe aus Protest gegen ein Kriegsschiff. Der Autor erinnert an Hetzkampagnen gegen arabische Studenten, die im Verbot der palästinensischen Organisationen GUPS und GUPA im Jahr 1972 und anschließenden Massenabschiebungen mündeten. Vor allem die Solidaritätskampagne für die Letztgenannten sollten sich all jene »Antifas« in Erinnerung rufen, die dieser Tage unentwegt meinen, ihre Sympathie mit der Besatzungsmacht Israel bekunden zu müssen. (rg)

* Nils Seibert: Vergessene Proteste. Internationalismus und Antirassismus 1964–1983. Unrast-Verlag Münster 2008, 224 Seiten, 12,80 Euro

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