Aus: Ausgabe vom 30.08.2008, Seite 2 / Ausland
Karadzic verweigert Antwort auf Anklage
Den Haag. Der frühere bosnisch-serbische Führer Radovan Karadzic hat sich geweigert, zur Anklage im Haager Kriegsverbrecherprozeß gegen ihn Stellung zu nehmen. Statt dessen will er die Zuständigkeit des UN-Kriegsverbrechertribunals anfechten. Die Staatsanwaltschaft klagte ihn am Freitag vor dem Tribunal in elf Punkten an, darunter Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Nachdem Karadzic es in der Anhörung ablehnte, sich schuldig oder nicht schuldig zu bekennen, legte Richter Iain Bonomy für ihn »nicht schuldig« fest – wie in solchen Fällen üblich. «Angesichts meines Standpunkts zu diesem Gericht werde ich nicht plädieren», sagte Karadzic, auf die Frage, ob er sich der Anklage des Völkermords schuldig oder nicht schuldig bezeichne. «Dieses Gericht stellt sich fälschlich als Gericht der internationalen Gemeinschaft dar, wo es tatsächlich ein Gericht der NATO ist mit dem Ziel, mich zu liquidieren.» (AP/jW)
Mehr aus: Ausland
-
Im Scheinwerferlicht
vom 30.08.2008 -
Neues Referendum in Bolivien
vom 30.08.2008 -
»Die EU darf sich militärisch nicht engagieren«
vom 30.08.2008 -
Bericht über Stroessner-Verbrechen
vom 30.08.2008 -
Werben für den Wechsel
vom 30.08.2008 -
Zwischen Widerstand und Resignation
vom 30.08.2008 -
Regierungsfeindliche Demonstrationen in Thailand weiten sich aus
vom 30.08.2008 -
Freiheit auf Zeit
vom 30.08.2008 -
»Wir hätten uns einfach geweigert zu fliegen«
vom 30.08.2008