Aus: Ausgabe vom 03.09.2008, Seite 13 / Feuilleton
Wagner-Inszenierung
Die Soap Opera »Die Wagners in Bayreuth« hat am Montag neuen Handlungsschwung erhalten. Die Nachfolge des 89jährigen Komponisten-Enkels Wolfgang Wagner ist geklärt. Der Stiftungsrat der Bayreuther Festspiele beschloß einstimmig, als neue Leiter dessen Töchter aus zwei Ehen, die Halbschwestern Eva Wagner-Pasquier und Katharina Wagner einzusetzen. Deren unterlegene Cousine Nike Wagner, die sich mit Gérard Mortier, dem designierten Leiter der New Yorker Oper, beworben hatte, kritisierte das Votum als »befremdliche Prozedur«. In einer nach der entscheidenden Zusammenkunft des Rates am Montag verteilten Erklärung betonte die Urenkelin Richard Wagners: »Daß Gremiumsvertreter mit festen Meinungen in Sitzungen gehen und sich auch durch Argumente nicht erschüttern lassen, ist leider keine neue Inszenierung«.
Nicht berücksichtigt wurde eine vor der Sitzung per E-Mail aufgetauchte dritte Bewerbung eines angeblichen unehelichen Sohnes von Wieland Wagner, des 1966 verstorbenen Bruders von Wolfgang Wagner, namens Richard Bauer. Dieser unterbreitete den konsequenten Vorschlag, freien Eintritt für die Wagner-Aufführungen zu garantieren, was mit den Einnahmen aus einer Fernsehserie über das Haus Wagner gegenfinanziert werden sollte.
Gleichwohl wurden auch institutionelle Neuerungen für den staatlich sanktionierten Familienbetrieb beschlossen. Künftig gehören die bislang allein von Wolfgang Wagner gehaltenen Gesellschafteranteile an der Bayreuther Festspiel GmbH zu gleichen Teilen dem Bund, dem Land Bayern, der Stadt Bayreuth und den »Freunden Bayreuths«. Auch sollen die noch auszuhandelnden Verträge von Wagner-Pasquier und Katharina Wagner befristet sein – Wolfgang Wagner hatte noch »auf Lebenszeit« amtiert. (ddp/AP/jW)
Nicht berücksichtigt wurde eine vor der Sitzung per E-Mail aufgetauchte dritte Bewerbung eines angeblichen unehelichen Sohnes von Wieland Wagner, des 1966 verstorbenen Bruders von Wolfgang Wagner, namens Richard Bauer. Dieser unterbreitete den konsequenten Vorschlag, freien Eintritt für die Wagner-Aufführungen zu garantieren, was mit den Einnahmen aus einer Fernsehserie über das Haus Wagner gegenfinanziert werden sollte.
Gleichwohl wurden auch institutionelle Neuerungen für den staatlich sanktionierten Familienbetrieb beschlossen. Künftig gehören die bislang allein von Wolfgang Wagner gehaltenen Gesellschafteranteile an der Bayreuther Festspiel GmbH zu gleichen Teilen dem Bund, dem Land Bayern, der Stadt Bayreuth und den »Freunden Bayreuths«. Auch sollen die noch auszuhandelnden Verträge von Wagner-Pasquier und Katharina Wagner befristet sein – Wolfgang Wagner hatte noch »auf Lebenszeit« amtiert. (ddp/AP/jW)
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