Aus: Ausgabe vom 27.09.2008, Seite 15 / Geschichte
Anno ... 40. Woche
1818, 29. September: Der Aachener Kongreß der Großmächte Rußland, Österreich, Preußen und Großbritannien beginnt. Die »Heilige Allianz« erneuert ihr Bündnis für den Fall weiterer revolutionärer Veränderungen in Frankreich Die Herrscher und hochrangigen Vertreter ihrer Staaten beraten über Maßnahmen, um eine solche Entwicklung in Europa zu verhindern.
1918, 3./4. Oktober: Die revolutionäre Gefahr vor Augen, bilden Monarchie und Bourgeoisie im Deutschen Reich eine neue Regierung mit Prinz Max von Baden als Reichskanzler. Der herrschenden Klasse war es besonders wichtig, daß sie die SPD mit ins Boot bekommt. Die Arbeiterklasse sollte von dem Vorbild der Bolschewiki abgelenkt werden. Friedrich Ebert begründet die Zustimmung zur Koalition: Eine Ablehnung des Angebots würde bedeuten, das Schicksal Deutschlands der Revolution zu überlassen. Philipp Scheidemann und Gustav Bauer werden Staatssekretäre in der Regierung von Baden. Dies ist der Übergang der SPD-Burgfriedenspolitik der Kriegszeit zur Koalitionspolitik der Nachkriegszeit.
1933, 29. September: In Hitlerdeutschland wird das »Reichserbhofgesetz« erlassen; 35 Prozent der land- und forstwirtschaftlichen Besitzungen werden zu »Erbhöfen« erklärt. Das Gesetz privilegiert die Eigentümer größerer Bauernhöfe und verbietet die Erbteilung von Höfen unterhalb einer festgesetzten Mindestgröße. Nur diese Eigentümer dürfen sich Bauern nennen; alle anderen sind Landwirte. Es wird festgelegt, daß sie dem Staat »treu ergeben« sein und ihre »arische Reinrassigkeit« bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts nachweisen müssen. Das Gesetz fördert den Differenzierungsprozeß in der Landwirtschaft, dient aber den Nazis auch zur Absicherung einer gewissen Massenbasis durch die rechtliche Sonderstellung der begünstigten »Erbhofbauern«.
1958, 2. Oktober: Die Sowjetunion beschließt die Wiederaufnahme von Kernwaffenversuchen, nachdem die westlichen Regierungen zur Einstellung ihrer Atomtests im Gegenzug zu der einseitigen Einstellung durch die UdSSR nicht bereit waren.
1983, 5. Oktober: Der Staatsratsvorsitzende der DDR, Erich Honecker, schreibt einen Brief an Bundeskanzler Helmut Kohl mit dem Angebot zu einer »Koalition der Vernunft« vor dem Hintergrund der bevorstehenden Stationierung von US- Mittelstreckenraketen in der BRD. Darin erklärt er »die uneingeschränkte Bereitschaft der DDR, jeden Schritt zu unterstützen, jeden Weg zu beschreiten, jede Idee konstruktiv zu prüfen, die uns einem gesicherten Frieden in Europa näherbringen und dem Weltfrieden dienen kann«.
1988, 5. Oktober: In Chile wird eine Volksabstimmung abgehalten, bei der sich eine Mehrheit von knapp 56 Prozent gegen eine weitere Amtszeit des Diktators Augusto Pinochets ausspricht.
1918, 3./4. Oktober: Die revolutionäre Gefahr vor Augen, bilden Monarchie und Bourgeoisie im Deutschen Reich eine neue Regierung mit Prinz Max von Baden als Reichskanzler. Der herrschenden Klasse war es besonders wichtig, daß sie die SPD mit ins Boot bekommt. Die Arbeiterklasse sollte von dem Vorbild der Bolschewiki abgelenkt werden. Friedrich Ebert begründet die Zustimmung zur Koalition: Eine Ablehnung des Angebots würde bedeuten, das Schicksal Deutschlands der Revolution zu überlassen. Philipp Scheidemann und Gustav Bauer werden Staatssekretäre in der Regierung von Baden. Dies ist der Übergang der SPD-Burgfriedenspolitik der Kriegszeit zur Koalitionspolitik der Nachkriegszeit.
1933, 29. September: In Hitlerdeutschland wird das »Reichserbhofgesetz« erlassen; 35 Prozent der land- und forstwirtschaftlichen Besitzungen werden zu »Erbhöfen« erklärt. Das Gesetz privilegiert die Eigentümer größerer Bauernhöfe und verbietet die Erbteilung von Höfen unterhalb einer festgesetzten Mindestgröße. Nur diese Eigentümer dürfen sich Bauern nennen; alle anderen sind Landwirte. Es wird festgelegt, daß sie dem Staat »treu ergeben« sein und ihre »arische Reinrassigkeit« bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts nachweisen müssen. Das Gesetz fördert den Differenzierungsprozeß in der Landwirtschaft, dient aber den Nazis auch zur Absicherung einer gewissen Massenbasis durch die rechtliche Sonderstellung der begünstigten »Erbhofbauern«.
1958, 2. Oktober: Die Sowjetunion beschließt die Wiederaufnahme von Kernwaffenversuchen, nachdem die westlichen Regierungen zur Einstellung ihrer Atomtests im Gegenzug zu der einseitigen Einstellung durch die UdSSR nicht bereit waren.
1983, 5. Oktober: Der Staatsratsvorsitzende der DDR, Erich Honecker, schreibt einen Brief an Bundeskanzler Helmut Kohl mit dem Angebot zu einer »Koalition der Vernunft« vor dem Hintergrund der bevorstehenden Stationierung von US- Mittelstreckenraketen in der BRD. Darin erklärt er »die uneingeschränkte Bereitschaft der DDR, jeden Schritt zu unterstützen, jeden Weg zu beschreiten, jede Idee konstruktiv zu prüfen, die uns einem gesicherten Frieden in Europa näherbringen und dem Weltfrieden dienen kann«.
1988, 5. Oktober: In Chile wird eine Volksabstimmung abgehalten, bei der sich eine Mehrheit von knapp 56 Prozent gegen eine weitere Amtszeit des Diktators Augusto Pinochets ausspricht.
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