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Aus: Ausgabe vom 27.09.2008, Seite 16 / Aktion

»Zu Taten bereit«

Von Verlag, Redaktion, Genossenschaft
... und action!
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Eine Demo, mitten in der Woche, wer kommt da schon hin? Lassen sich die Beschäftigten von angeblichen Sachzwängen demoralisieren oder mit einem Sofortprogramm der Regierung beschwichtigen? Satte 130000 gutgelaunte, kämpferische Beschäftigte aus dem Gesundheitswesen fanden sich am Donnerstag in Berlin ein. Mittendrin auch Abonnentinnen und Abonnenten der jungen Welt wie die Fachkrankenschwester Kerstin Peyler aus Estorf. Sie schrieb uns: »Ich war am Donnerstag wie so viele andere auch in Berlin zur Demo. Die Massen, die Stimmung waren schon überwältigend. Leider habe ich von Euch nur wenig mitbekommen. Ich habe nur einen Bus gesehen, wo man anklopfen mußte, um eine Zeitung zu erhalten. (...) Hattet Ihr keinen Stand und Leute vor Ort oder war ich am falschen Platz? (...) Sind solche Massen nicht Eure Zielgruppe: aufgewühlt, zu Änderungen und Taten bereit? Sind es nicht gerade solche Veranstaltungen, wo direkter Kontakt zur Basis fruchtbar für Euch ist?«

Natürlich gehören die kämpfenden Beschäftigten aus dem Gesundheitswesen zu unserer Zielgruppe, und natürlich war die junge Welt da: Mit sieben Verteilern und leider nur 3000 Zeitungen. Die wurden uns buchstäblich aus den Händen gerissen und waren fast schon alle weg, noch bevor die Hauptzüge der Demonstration am Brandenburger Tor ankamen. Und gerne hätten wir zwei Redaktionskollegen abgestellt, nur um die Demo zu begleiten, Interviews und Fotos zu machen. Aber noch fehlt uns das Geld für ein Rechercheteam, das man für solche Anlässe aus der Tagesproduktion herausnehmen könnte.


Dieser Vorgang ist exemplarisch: Unsere personellen und finanziellen Kräfte reichen kaum aus, dem wachsenden Interesse an der jungen Welt gerecht zu werden, aber auch um alle journalistischen Möglichkeiten zu nutzen. Die Wut wächst, die Suche nach Alternativen ebenfalls. Diese Zeit braucht diese Tageszeitung, aber die Menschen müssen erst einmal wissen, daß es diese Zeitung gibt – und was sie anbietet. Und wir brauchen dringend mehr Abonnentinnen und Abonnenten. Deshalb starten wir unsere neue Aktion mit der Zielstellung, möglichst viele Probeabos zu versenden, um daraus möglichst viele Abonnements zu gewinnen. Unsere Leserinnen und Leser bitten wir um aktive Beteiligung: Jede, jeder wirbt im Rahmen dieser Aktion ein Voll-abo. Mit möglichst vielen kostenlosen Probeabos können Sie dabei die junge Welt wunderbar bekannt machen. Nicht wenige Probeabonnenten sind nach den drei Wochen bereit, ein richtiges Abo abzuschließen. Dürfen wir mit Ihrer Unterstützung rechnen?

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!