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Aus: Ausgabe vom 18.10.2008, Seite 15 / Geschichte

Anno ... 43. Woche

1648, 24. Oktober: Der im Rathaus zu Münster und Osnabrück verhandelte Westfälische Friede zur Beendigung des Dreißigjährigen Krieges wird unterzeichnet. Im Regelwerk wird ein Schritt in der Entwicklung von Nationalstaaten in Europa gemacht. Den Staaten ist keine Instanz übergeordnet, es herrscht das Prinzip der Selbsthilfe. Die Staaten haben klare territoriale Grenzen, in denen sie das Gewaltmonopol besitzen. Sie sind untereinander gleichberechtigt, Krieg als Mittel zur Durchsetzung der Interessen eines Staates ist legitim.

1918, 23. Oktober: Im Zuge einer allgemeinen Amnestie wird Karl Liebknecht aus dem Zuchthaus Luckau entlassen. Er war als Führer und Redner einer Antikriegsdemonstration am 1. Mai 1916 verhaftet und zu über vier Jahren wegen Hochverrats verurteilt worden. Am Tag seiner Freilassung wird Liebknecht auf dem Anhalter Bahnhof durch Tausende Berliner Arbeiter, Soldaten und Frauen empfangen. Auf dem Potsdamer Platz fordert er die deutsche Arbeiterklasse auf, dem russischen Beispiel zu folgen.

1923, 21. Oktober: Reichspräsident Friedrich Ebert beauftragt Generalleutnant Müller, die »Ordnung« in Sachsen wiederherzustellen. Dieser läßt die Reichswehr zunächst in Meißen und Pirna, danach auch in Dresden und Leipzig einmarschieren und die Städte militärisch besetzen, begleitet von zahlreichen Zusammenstößen, Haussuchungen und Verhaftungen. Die zunächst noch nicht abgesetzte sächsische Landesregierung protestiert gegen den Reichswehreinmarsch, ruft jedoch nicht zum Streik dagegen auf. Auf der parallel dazu am gleichen Tag stattfindenden Konferenz der sächsischen Regierung mit Betriebsräten und Gewerkschaften über die Sicherung von Arbeit und Ernährung fordert Heinrich Brandler (KPD) zur Selbstverteidigung die sofortige Ausrufung des Generalstreiks für den Sturz der Regierung Stresemann. Es wird aber nur die Einsetzung eines »Aktionsausschusses« beschlossen, der bei weiterer Verschärfung der Situation die Ausrufung des Generalstreiks vornehmen soll.


1978, 22. Oktober: Der polnische Kardinal Wojtyla wird zum Papst Johannes Paul II. gewählt. Vor allem die katholische Eliteorganisation »Souveräner Malteser-Orden« und »Opus Dei«, die westdeutschen Kardinäle Joseph Ratzinger und Joseph Höffner sowie der österreichische Kardinal Franz König kanalisierten die Wahl – und natürlich die CIA. Er vertritt einen konservativen Dogmatismus in der Theologie und einen radikalen Autoritarismus in der Kirchenadministration. Für eine Theologie der Befreiung hatte Wojtyla nichts übrig.

1983, 25. Oktober: Die USA intervenieren in Grenada nach einem am 19.10. inszenierten Militärputsch, bei dem der linksorientierte Premierminister Maurice Bishop, seit 1979 nach einem Volksaufstand an der Regierung, exekutiert wird.

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