Aus: Ausgabe vom 24.11.2008, Seite 3 / Schwerpunkt
Hintergrund. Hessens Schüler und Summerhill
Das Grundsatzprogramm der Landesschülerbewegung in Hessen und die Thesen von »Summerhill« haben einiges gemein. Das berühmteste Beispiel für antiautoritäre Pädagogik ist die 1921 von Alexander S. Neill in England gegründete private Schule »Summerhill«. Die von ihm formulierten radikal antiautoritären Ziele sehen vor, »dem Kind bei seiner Entwicklung jede nur mögliche Freiheit zu lassen, die Autorität der Erwachsenen zum Verschwinden zu bringen und Vertrauen zur Grundlage der zwischenmenschlichen Beziehungen zu machen«. Die Schule zog 1927 vom südenglischen Lyme Regis nach Leiston in Suffolk, wo sie noch heute existiert. Einige Grundsätze der Einrichtung: In Summerhill ist die Teilnahme am Unterricht freiwillig. Hausarbeiten, Zensuren und Prüfungen gibt es nicht. Die notwendigen Gesetze zur Sicherheit und Gesundheit der Kinder und zur Ordnung des Gemeinschaftslebens werden von keiner Behörde, keinem Kollegium und keinem Direktor erlassen. Sie werden in allgemeinen Schulversammlungen jede Woche demokratisch diskutiert, beschlossen – manchmal wieder aufgehoben oder verbessert. Jedes Mitglied der Versammlung gibt eine Stimme ab – der jüngste Schüler ebenso wie die Lehrer und der Schulleiter. Das Kind müsse »alle seine Kräfte darauf richten, Übereinstimmung mit der Welt zu finden und seine Sicherheit nicht in Unterwerfung oder Beherrschung zu suchen«, heißt es in einer der Thesen A. S. Neills.
Im Grundsatzprogramm der hessischen Landesschülervertretung heißt es: »Die Wertvermittlung der Solidarität bedeutet, miteinander und nicht gegeneinander zu lernen und Leistungsbewertungen individuell durchzuführen. Ziffernoten und andere Sanktionsmittel wie das schulische Sitzenbleiben müssen durch ausführliche Leistungsberichte, Lernverpflichtungen seitens der Lerngruppe sowie intensive Förder- und Kompensierungskurse ersetzt werden.« Die Landesschülervertretung verlangt ein allgemeinpolitisches Mandat, um sich zu Hartz IV, Studiengebühren, Ausbildungsplatzmangel und anderen die Schüler betreffenden Themen äußern zu können.
Im Grundsatzprogramm der hessischen Landesschülervertretung heißt es: »Die Wertvermittlung der Solidarität bedeutet, miteinander und nicht gegeneinander zu lernen und Leistungsbewertungen individuell durchzuführen. Ziffernoten und andere Sanktionsmittel wie das schulische Sitzenbleiben müssen durch ausführliche Leistungsberichte, Lernverpflichtungen seitens der Lerngruppe sowie intensive Förder- und Kompensierungskurse ersetzt werden.« Die Landesschülervertretung verlangt ein allgemeinpolitisches Mandat, um sich zu Hartz IV, Studiengebühren, Ausbildungsplatzmangel und anderen die Schüler betreffenden Themen äußern zu können.
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