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Aus: Ausgabe vom 24.11.2008, Seite 6 / Ausland

Terrorverdächtiger Brite getötet

London/Peshawar. Nach einem tödlichen US-Angriff auf einen terrorverdächtigen Briten pakistanischer Herkunft haben Politiker in London Aufklärung über eine mögliche Beteiligung ihrer Regierung gefordert. Es müsse geprüft werden, ob die britische Regierung von dem US-Raketenangriff im Nordwesten Pakistans am Samstag wußte oder ihn sogar vorbereiten half, sagte der Vorsitzende des Parlamentsausschusses für Menschenrechte, Andrew Dismore. Der getötete Rashid Rauf gilt als Al-Qaida-Mitglied und soll 2006 Anschläge mit Flüssigsprengstoff auf Transatlantikflüge geplant haben. Nach seiner Festnahme hatte die EU schärfere Sicherheitsvorkehrungen im Flugverkehr eingeführt.

Rauf, der längere Zeit im britischen Birmingham lebte, war nach pakistanischen Angaben zusammen mit vier weiteren Menschen am Samstag gestorben, als eine US-Rakete in ein Haus im Nordwesten Pakistans einschlug. Nach Angaben von westlichen Diplomaten wurde der Raketenangriff aus Afghanistan gestartet. Der Brite war im Sommer 2006 in Pakistan festgenommen worden, weil er Anschläge auf Flüge von London in die USA mit Hilfe von Flüssigsprengstoff geplant haben soll. Seine Festnahme versetzte Großbritannien in Alarmzustand. Zahlreiche Flüge wurden abgesagt sowie die Sicherheitsvorkehrungen am Londoner Flughafen Heathrow und später in der gesamten Europäischen Union verschärft. Seitdem gelten insbesondere strengere Regeln für Flüssigkeiten im Handgepäck. Rauf war im vergangenen Dezember aus der Haft in Pakistan geflohen, als er wegen eines Auslieferungsgesuchs von Großbritannien einem Richter in Islamabad vorgeführt worden war. (AFP/jW)