Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 19.12.2008, Seite 6 / Ausland

Lebenslänglich wegen Ruanda-Massaker

Arusha. Der frühere ruandische Armeebefehlshaber Théoneste Bagosora ist als Drahtzieher des Völkermords von 1994 zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das UN-Sondertribunal für Ruanda im tansanischen Arusha sprach den 67jährigen am Donnerstag des Genozids schuldig. Er hätte innerhalb der staatlichen Strukturen eine »kriminelle Vereinigung« gegründet und geleitet, die für die Ermordung Hunderttausender Tutsi und oppositioneller Hutu verantwortlich sei. Bagosora habe Waffen verteilt und militante Hutu in ihren Greueltaten dirigiert, erklärte die vorsitzende Richterin Monica Weinberg de Roca. Der frühere Direktor des ruandischen Verteidigungsministeriums hatte die Vorwürfe in dem vor mehr als sechs Jahren eröffneten Prozeß als bösartige Anschuldigungen zurückgewiesen. Bagosora hatte sich in die Staatsführung geputscht, nachdem Präsident Juvenal Habyarimana beim Abschuß seines Flugzeuges am 6. April 1994 ums Leben gekommen war. (AP/jW)