Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 06.01.2009, Seite 15 / Betrieb & Gewerkschaft

Lesetips

Zwischen den Stühlen

Unternehmen agieren heute zunehmend global. Gleichzeitig nimmt die Zahl prekärer Beschäftigung zu. Die Zahl der Betriebe ohne Tarifbindung wächst, viele tarifgebundene Betriebe arbeiten mit Öffnungsklauseln und individuellen Vereinbarungen. Damit gewinnt die betriebliche Ebene der Interessenregulierung an Bedeutung. Anhand repräsentativer Daten zeichnen die Autoren ein differenziertes Bild der betrieblichen Vertretungslandschaft. Sie zeigen, wie Beschäftigte und Unternehmer ihre Interessen aushandeln und festschreiben.

Arbeitnehmervertretung zwischen demokratischer Teilhabe und ökonomischer Effizienz . Reihe: Arbeit – Interessen – Partizipation, Bd. 1. Frankfurt a.M., New York: Campus Verlag 2008, 299 Seiten, 34,90 Euro, ISBN: 978-3-593-38738-3

Vertrauensleute in Mittelbetrieben

Seit längerem schon stagniert in vielen kleinen und mittelgroßen Betrieben und Verwaltungen die gewerkschaftliche Vertrauensleutearbeit, wenn sie nicht gar völlig zum Erliegen gekommen ist. Das ist insofern brisant, weil eine moderne Tarifpolitik mit betrieblichen Öffnungsklauseln häufig nur funktionieren kann, wenn Betriebsräte sich auf die Zusammenarbeit mit einer möglichst breit gefächerten und kontinuierlich aktiven gewerkschaftlichen Bais im Betrieb stützen können. Das hier vorliegende Arbeitspapier dokumentiert vor diesem Hintergrund systematisch Beispiele aktiver und kooperativer Vertrauensleutearbeit, um Ansatzpunkte für eine nachahmenswerte Praxis in der industriellen Arbeitswelt zu gewinnen.

Im engen Zusammenwirken mit den Industriegewerkschaften Metall sowie Bergbau, Chemie, Energie wurden je zwei mittelgroße Betriebe mit einer augenscheinlich funktionierenden gewerkschaftlichen Betriebspolitik ausgewählt, um das Zusammenwirken von Betriebsräten und Vertrauensleuten konkret zu untersuchen. Während die beiden Gewerkschaften kaum Schwierigkeiten haben, ihre Vertrauensleutearbeit in Großbetrieben routiniert zu entfalten, tun sie sich in kleineren und mittelgroßen Betrieben schwer. Das Projekt konzentrierte sich bewußt auf ein unter gewerkschaftlichen Gesichtspunkten »defizitäres Gelände«.


(jW)

Aktive Vertrauensleute in industriellen Mittelbetrieben. Reihe: Arbeitspapiere des WSI, Nr. 155. , Düsseldorf: 2008, 68 Seiten, 12 Euro


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