Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 24.01.2009, Seite 3 / Schwerpunkt

Dokumentiert. Präambel der neuen Verfassung Boliviens

In uralten Zeiten errichteten sich Berge, verrückten sich Flüsse, entstanden Seen. Unser Amazonas, Chaco, Altiplano und Täler bedeckten sich mit Grün und Blumen. Wir bevölkerten diese Heilige Mutter Erde mit unterschiedlichen Antlitzen, wir verstanden von da an die bestehende Vielfalt aller Dinge und unsere Verschiedenartigkeit als Menschen und Kulturen. So bildeten wir unsere Völker, und nie zuvor verstanden wir den Rassismus, bis wir ihn seit der unheilvollen Kolonialzeit erlitten. Das bolivianische Volk, von pluraler Zusammensetzung, aus der Tiefe der Geschichte kommend, inspiriert von den Kämpfen der Vergangenheit (...) und in Gedenken an unsere Märtyrer, konstruieren wir einen neuen Staat. Einen auf Respekt und Gleichheit gründender Staat, mit Prinzipien der Selbstbestimmung, Würde, Vervollkommnung, Solidarität, Harmonie und Gerechtigkeit in der Verteilung und Umverteilung des Sozialproduktes, in dem das Streben nach dem guten Leben vorherrscht; mit Respekt vor der wirtschaftlichen, sozialen, rechtlichen, politischen und kulturellen Vielfalt der Bewohner dieses Landes; im gemeinsamen Zusammenleben mit Zugang zu Wasser, Arbeit, Bildung, Gesundheit und Heim für Alle. Wir überlassen den kolonialen, republikanischen und neoliberalen Staat der Vergangenheit. Wir nehmen uns der historische Aufgabe an, gemeinsam einen einheitlichen kommunitär-plurinationalen Rechts- und Sozialstaat aufzubauen, der die Absicht beinhaltet und ausdrückt, voranzuschreiten zu einem demokratischen, produktiven Bolivien, Träger und Förderer des Friedens, der ganzheitlichen Entwicklung und der freien Selbstbestimmung der Völker verpflichtet. Wir (...) erklären unsere Verpflichtung zur Einheit und Integrität des Landes. Das Mandat unserer Völker erfüllend, mit der Kraft unserer Pachamama und dank Gott, gründen wir Bolivien neu.

Übersetzung: Benjamin Beutler

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