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Aus: Ausgabe vom 26.01.2009, Seite 15 / Politisches Buch

Neu erschienen

Marxistische Blätter

Schwerpunkt des ersten Heftes 2009 der Zweimonatszeitschrift ist die Krise der Weltwirtschaft. Man wolle, schreibt die Redaktion, »erstens reale Ursachen und den Charakter der Krise herausarbeiten, dies zweitens mit prinzipieller Kapitalismuskritik verbinden sowie drittens Sofortforderungen und grundsätzliche Alternativen einbringen, die in Richtung Eindämmung der Macht des Finanzkapitals und Überwindung der kapitalistischen Produktionseise gehen.«

Gretchen Binus legt einleitend dar, warum die Finanzkrise »Resultat staatsmonopolistischer Regulierung der Wirtschaft« ist. »Vielfältige Maßnahmen der Steuerpolitik, der Deregulierung und Liberalisierung der Märkte sowie eine groß angelegte Privatisierungskampagne« hätten die Kapitalsverwertung des Großkapitals wesentlich verbessert, gleichzeitig damit aber auch die Voraussetzungen für eine riesige Spekulationsblase geschaffen. Beate Landefeld untersucht »Die deutsche Politik und die Krise«. Sie vermerkt, daß die »deutsche Finanzoligarchie« ein »gespaltenes Bild« bietet. »Wege aus der Krise« erörtert Lucas Zeise. Er geht davon aus, daß es sich gegenwärtig nicht um eine Krise des Kapitalismus handelt, »weil die aktiven Gegenkräfte des Kapitals fehlen.« Es wirke zwar wenig klassenkämpferisch, wenn sich die Linke oder die Gewerkschaften darum bemühen, den Kapitalismus wieder in Schwung zu bringen: »Genau um diesem Schwung aber geht es.« Es gelte, die Überproduktions- und Unterkomsuptionskrise daran zu hindern, »von einer scharfen Rezession zu einer tiefen und lang dauernden Depression zu werden.« Konjunkturankurbelung und staatliche Kontrolle des Finanzsektors seien dafür Instrumente. Winfried Wolf zeichnet nach, wie sich »Weltwirtschaftskrise und Krise der weltweiten Automobilindustrie« miteinander verbinden. Weiterhin schreiben: John Case (»Der Crash 2008 und der historische Materialismus«), Vladimiro Giacché (»Wirtschaftskrise und Krise der neoliberalen Ideologie«), Hans-Peter Brenner (»Vom Schattenboxen gegen das ›Finanzkapital‹«), Willi Gerns (»Rußland im Sog der Krise«) und Leo Mayer (»Transatlantische Beziehungen zwischen Zusammenarbeit und Konkurrenz«).

Das Heft enthält außerdem u.a. Beiträge von Anton Latzo (»Von der PDS zur Linken. Fragen der Programmarbeit«) und Domenico Losurdo (»Was heißt ›Sonderweg‹?«).(jW)




  • Marxistische Blätter, Heft 1/2009, 136 Seiten, 8,50 Euro (Jahresabo 45 Euro)
  • Bezug: Neue Impulse Verlag, Hoffnungstr. 18, 45127 Essen, Tel: 0201/2486482, Fax: 0201/2486484, E-Mail: NeueImpulse@aol.com

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