Aus: Ausgabe vom 28.01.2009, Seite 16 / Sport
Sportpolitik: Keine Amnestie
Neuss. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat am Dienstag bekräftigt, daß es hinsichtlich früherer Doping-delikte von DDR-Trainern keine Amnestie geben werde. In einer Reaktion auf den offenen Brief von 20 Athleten (12. Januar) nach der Entlassung von Kugelstoß-Bundestrainer Werner Goldmann räumten Präsident Thomas Bach und Generaldirektor Michael Vesper ein, daß die »Aufarbeitung« der Vergangenheit ihrer Trainer und Funktionäre »früher hätte geschehen müssen«. Bach und Vesper werfen Goldmann vor, er hätte nicht »den Mut« gehabt, seine Beteiligung am früheren »Dopingsystem der DDR« einzugestehen und zu bedauern. Wäre er diesem sportpolitischen Konstrukt gefolgt, ja dann wäre die vom DOSB eingesetzte unabhängige Untersuchungskommission möglicherweise zu einem anderen Ergebnis gekommen, als Goldmanns Entlassung zu empfehlen. Denn es sollte »niemand ein Leben lang für sein damaliges Fehlverhalten in Sachen Doping büßen«. Jeder verdiene »eine zweite Chance« – aber nur, wenn er brav zu Kreuze kriecht. Testweise lud der DOSB die Athleten, die den offenen Brief für Goldmann unterzeichnet hatten, ein, sich an einem Forschungsprojekt mit dem Titel »Doping in Deutschland« zu beteiligen.
(sid/jW)
(sid/jW)
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