Aus: Ausgabe vom 19.02.2009, Seite 15 / Natur & Wissenschaft
Gras der Zukunft
Um die Ernährung im Klimawandel zu sichern, braucht es
Pflanzen, die unter kargen Bedingungen gedeihen. Zum Beispiel
Sorghum: Das im Deutschen Mohrenhirse, Durra- oder Besenkorn
genannte, bis zu fünf Meter hohe Gras ist äußerst
resistent gegen Trockenheit und Hitze. In trocken-warmen und
gemäßigten Gebieten Amerikas, Asiens und Europas dient
die Pflanze als Nahrungsmittel oder Futtergras und gewinnt auch als
Basis von Agrartreibstoff an Bedeutung. Außerdem liefert sie
Fasern und Brennmaterial. Als Teil eines internationalen
Konsortiums analysieren Forscher des Helmholtz Zentrums
München nun die Gene dieser ersten Pflanze afrikanischen
Ursprungs, deren Genom sequenziert worden ist. »Wir wollen
die funktionelle und strukturelle Genomik des Sorghum
aufklären«, erklärt Klaus Mayer vom Institut
für Bioinformatik und Systembiologie des Helmholtz-Zentrums.
»Die nachhaltige Sicherung unserer Nahrungsgrundlagen ist
eines unserer wichtigen Forschungsthemen. Daher versuchen wir,
etwas über die molekularen Grundlagen der ausgepägten
Trockentoleranz zu lernen, um dieses Wissen auch für andere
Nutzpflanzen in unseren Breiten zukünftig zu nutzen.«
Die Fachzeitschrift Nature veröffentlicht in ihrer aktuellen
Ausgabe erste Ergebnisse der Studie. (sid/jW)
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