Aus: Ausgabe vom 27.02.2009, Seite 12 / Feuilleton
Williamson und Irving
Am Mittwoch traf der Holocaust-Leugner und erzkatholische Bischof
Richard Williamson in London ein. Er hatte Ende Januar im
schwedischen Fernsehen behauptet, daß »200000 bis
300000 Juden in den Konzentrationslagern gestorben« seien,
aber »nicht ein einziger von ihnen in Gaskammern«. Am
selben Tag hatte Papst Benedikt XVI. die Exkommunikation
Williamsons und weiterer Vertreter der reaktionären
Katholenabspaltung Piusbruderschaft rückgängig gemacht
– ein besonders peinlicher Doppelschlag der katholischen
Kirche. Schon vorher hatte sich Williamson auf den
berüchtigten »Leuchter-Report« bezogen, der den
Holocaust pseudowissenschaftlich leugnet. In England behauptete nun
der rechtsradikale Historiker David Irving, Williamson beraten zu
haben, berichtet The Times. Irving sagte, er habe Williamson einen
»langen Brief« geschrieben, um ihn zu informieren,
welche »nicht zurückweisbaren Fakten« er über
den Holocaust verbreiten könne. In der vergangenen Woche hatte
Argentinien, wo Williamson seit 2003 gelebt hatte, den Geistlichen
zum Verlassen des Landes aufgefordert, da er »die
Argentinier, das jüdische Volk und die ganze Menschheit«
beleidigt habe, wie Innenminister Florencio Randazzo sagte.
(AFP/jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Ohrenbart und Nasenschere
vom 27.02.2009 -
Die U-Bahn ist kein Ponyhof
vom 27.02.2009 -
Taugenichte
vom 27.02.2009 -
Marx, Engels, Merkel?
vom 27.02.2009