Lafontaine verteidigt Europawahlliste

Bonn. Der Vorsitzende der Partei Die Linke, Oskar Lafontaine, hat Aussagen zurückgewiesen, die am Wochenende bei der Listenaufstellung für die Europawahl gescheiterte Europaabgeordnete Sylvia-Yvonne Kaufmann sei vom Parteitag »abgestraft« worden. In einem Phoenix-Interview am Rande des Essener Parteitages sagte er am Sonntag abend: »Wenn das Ergebnis gegen Frau Kaufmann, die gegen eine Liste des Vorstandes und des Bundesausschusses kandidiert hat, etwa 60 zu 40 war, dann ist das ein beachtlicher Erfolg für ihre Position. Insofern kann von Abstrafung überhaupt keine Rede sein.« Es sei nun einmal so, daß in einer Partei Mehrheiten entschieden. »Und wir sind eine andere Partei geworden; es kommen ja viele Tausende Mitglieder hinzu, insofern werden auch andere kandidieren – das ist ihr gutes Recht«, so Lafontaine weiter. Seine Partei müsse eine ordentliche Repräsentanz im Westen haben.

(jW)