Aus: Ausgabe vom 11.03.2009, Seite 9 / Kapital & Arbeit
China am Rand einer Deflation
Peking. Im Februar mußten die chinesischen Verbraucher
für ihre Lebenshaltung erstmals seit mehr als sechs Jahren
weniger ausgeben als im Vorjahresmonat. Der Rückgang habe 1,6
Prozent betragen, wie das nationale Statistikamt am Dienstag in
Peking mitteilte. Grund waren vor allem die fallenden
Rohstoffpreise und die sinkenden Exporte Chinas mit einer daraus
resultierenden Überproduktion. Zugleich machte sich aber auch
ein sogenannter Basiseffekt bemerkbar: Im Februar 2008 hatte die
Inflationsrate mit 8,7 Prozent ein Elf-Jahres-Hoch erreicht und die
Preise vieler Produkte sehr hoch getrieben. Experten
befürchten in China nun eine Deflation: Verbraucher
könnten mit Anschaffungen in der Hoffnung auf weiter sinkende
Preise warten – die Kaufzurückhaltung würde die
Produkte dann tatsächlich billiger machen. Eine derartige
Spirale würde Chinas Wachstumsziel von acht Prozent für
dieses Jahr gefährden. (AFP/jW)
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