Aus: Ausgabe vom 23.03.2009, Seite 13 / Feuilleton
Portfolio mit Duden
Die Berliner Verlagsgruppe Cornelsen übernimmt für eine
unbekannte Summe zirka 90 Prozent der Aktien am Mannheimer
Bibliographischen Institut & F.A. Brockhaus AG (BIFAB).
Verkäufer sind die Langenscheidt KG und die Familie Brockhaus.
Zum BIFAB gehören die Verlage Duden und Meyers sowie drei
Kalenderverlage (Harenberg, Heye und Weingarten). Cornelsen-Chef
Alexander Bob bewertete die »neu hinzukommenden Marken«
als »ideale Ergänzung unseres Portfolios«. Bis
September 2007 saß Bob selbst im Vorstand des Mannheimer
Duden-Verlags. Dessen Nachschlagereihen haben einiges an Bedeutung
verloren, seit alle bei Wikipedia nachgucken. Den
Meyers-Bänden ist es nicht besser ergangen. Seit Jahren sind
diese früheren Flaggschiffe mit Schlagseite in rauher See
unterwegs. 2007 hatte ein BIFAB-Minus von 6,5 Millionen Euro den
Buchverlag schwer belastet. Langenscheidt macht nach 20 Jahren
BIFAB-Eignerschaft künftig nur noch in Fremdsprachen und
Reiseführern. Die Familie Brockhaus verabschiedet sich nach
mehr als 200 Jahren sicherlich komplett aus der Branche. Im
vergangenen Jahr war bereits die Brockhaus Enzyklopädie an die
Bertelsmann-Tochter Arvato verkauft worden. Inzwischen suchen die
33 entlassenen Brockhaus-Redakteure einen neuen Job – im
Internet. Ähnliches droht jetzt den 400 verbliebenen
BIFAB-Mitarbeitern. Der Standort Leipzig wird wahrscheinlich
geschlossen. In Mannheim soll ebenfalls gespart werden. (ddp/jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Nicht sehr komisch
vom 23.03.2009 -
Kein Adler im Wappen
vom 23.03.2009 -
A biserl zorniger!
vom 23.03.2009 -
Die Wahrheit ist weiblich
vom 23.03.2009 -
Nachschlag: Star bleibt Star
vom 23.03.2009 -
Vorschlag
vom 23.03.2009