Aus: Ausgabe vom 30.03.2009, Seite 13 / Feuilleton
Mehr Mars
Am Samstag dockte die Raumkapsel »Sojus TMA-14« an die
Internationale Raumstation ISS an, an Bord ist auch der
US-Weltraumtourist Charles Simonyi, der hierfür einen Preis
von 35 Millionen Dollar gezahlt hat – es ist nach 2007 sein
zweiter Weltraumflug. In Moskau geht es auch billiger. Ab Dienstag
wird dort der Flug zum Mars simuliert. Dieser soll 520 Tage dauern,
geübt werden aber nur 104 Tage. So lange werden ein Deutscher,
ein Franzose und vier Russen auf engstem Raum zusammengepfercht und
dabei wie im »Big Brother«-Container von Kameras
überwacht. Mit diesem Experiment wollen die europäische
Raumfahrtagentur ESA und das russische Institut für
Biomedizinische Studien testen, wie Menschen sich unter den
extremen Bedingungen eines langen Raumfluges verhalten. Untersucht
wird, wie der monotone Alltag und der hohe Leistungsdruck
Streß, Depressionen oder Spannungen innerhalb der Crew
auslösen können. Wird ein Mitglied krank, müssen die
Simulationsastronauten ihn ohne Hilfe von außen gesund
pflegen. Selbst in Notsituation bekommen sie Ratschläge per
Funk wie bei einem echten Flug nur mit einer 20minütigen
Zeitverzögerung. Immerhin müssen die Moskauer
Versuchskaninchen nicht ihren wiederaufbereiteten Urin trinken, um
einen geschlossenen Wasserkreislauf herzustellen. (AFP/jW)
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