Aus: Ausgabe vom 02.04.2009, Seite 13 / Feuilleton
Mein Name ist Konferenz. James-Bond-Konferenz
Mit James Bond, dieser letzten utopischen Männerphantasie aus
den sechziger Jahren (alles auf der Welt ist Spielzeug, außer
vielleicht die englische Königin), wird sich im Juni auf einem
Symposium in Saarbrücken beschäftigt. Kultur- und
Literaturwissenschaftler aus aller Welt treffen sich an der
Universität des Saarlandes zur internationalen
James-Bond-Konferenz vom 5. bis 7. Juni und wollen brennende Fragen
rund um die vom britischen Autor Ian Fleming erfundene Figur und
ihre Weiterentwicklung auf der Kinoleinwand diskutieren. Bond sei
inzwischen zu einem »globalen Phänomen geworden, das
eine enorme kulturelle Reichweite besitzt«, sagte der
Initiator des Treffens, Joachim Frenk, am Mittwoch in
Saarbrücken. Als Vorlage für die Bond-Filme dienen laut
Frenk zwar bis heute die seit 1962 erschienenen populären
Romane und Kurzgeschichten Flemings, der bereits 1964 verstarb.
Allerdings würden diese Vorlagen in immer freierer Form
verwendet. »Die Filme spiegeln als Leinwandphantasien die
gesamte westliche und zunehmend dann auch die globale
Zeitgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg wider«, sagte
Frenk, der an der Universität des Saarlandes Professor
für Anglistik ist. Auf der Bond-Konferenz soll es unter
anderem um die wechselnden Konstruktionen von Bonds
Männlichkeit gehen, um die Frage, wie Bond sich nach dem 11.
September 2001 verändert hat, um den »Touristen«
Bond, der um die ganze Welt jettet, um die Filmmusiken sowie um die
Vermarktung des James-Bond-Mythos. (ddp/jW)
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