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Aus: Ausgabe vom 04.04.2009, Seite 13 / Feuilleton

»Es ist pervers«

Genaugenommen haben die wenigsten Leute meine Filme verstanden«, sagt Francis Ford Coppola in einem Interview, das der Münchner TV-Sender Tele 5 am 25. April ausstrahlen will. Obwohl grundsätzlich nicht abgeneigt, wird der Altmeister keinen Film gegen den Irak-Krieg drehen: »Das ist nicht so einfach, wie Sie glauben. ›Apocalypse Now‹ ist ein Film, der das Furchtbare des Krieges zeigen soll. Er wurde aber von unserem Verteidigungsministerium benutzt, um Soldaten für den Krieg zu trainieren. Es ist pervers. Eigentlich kann man nur buddhistische Filme über den Krieg machen. Ich hatte geglaubt, ›Apocalypse Now‹ wäre so ein Film. Eine Täuschung.« Coppola macht heute vor allem in Weingütern. Sein legendäres Studio »American Zoetrope«, in dem nach der »Pate«-Trilogie auch der Antikriegsfilm »Apocalypse Now« (1979) entstanden ist, hat in den letzten Jahrzehnten nichts Besseres hervorgebracht als »Lost in Translation«, ein Film von Coppolas Tochter Sofia von 2003. Im vergangenen Jahr brachte der Meister nach zehn Jahren Pause einen eigenen Film in die Kinos, »Jugend ohne Jugend« – warum bei soviel Kitsch und Esoterik in der BRD keine 12000 Kinotickets dafür gelöst wurden, ist mysteriös. Coppola, der am Dienstag 70 wird, glaubt an den Nachruhm. (ots/ddp/jW)

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