Aus: Ausgabe vom 17.04.2009, Seite 15 / Feminismus
Frauen teurer für Krankenkassen?
Berlin. Pro Kopf der Bevölkerung betrugen die Krankheitskosten
im Jahr 2006 durchschnittlich 2870 Euro. Der Wert der Frauen lag
bei 3230 Euro, Männer hingegen verursachten im Durchschnitt
nur 2480 Euro. Dies sind Ergebnisse einer vom Gesundheitsportal
imedo veröffentlichten Studie. Doch die wesentlichen Ursachen
für diese Zahlen liegen weniger in einer größeren
Neigung der Frauen, Ärzte und Krankenhäuser aufzusuchen,
wie imedo feststellt. Ein Grund sei die höhere Lebenserwartung
der Frauen – »bedingt durch einen gesünderen
Lebensstil«, und damit ihr größerer Anteil an der
Gesamtbevölkerung. Doch während viele Männer mit
chronischen Leiden für lange Zeit von ihren Partnerinnen zu
Hause gepflegt werden, sind Frauen im hohen Alter oft alleinstehend
und daher stärker auf die Betreuung in Pflegeeinrichtungen
angewiesen. Folglich leisten Frauen, bevor sie selbst
pflegebedürftig werden, häufig einen großen Beitrag
zur Entlastung des Gesundheitssystems. Ellis Huber,
Gesundheitsreformer und medizinischer Beirat von imedo, verwies
zudem darauf, daß ein Großteil der Kosten, die Frauen
verursachen, auf Krankenhausaufenthalte während und nach einer
Entbindung entfällt.
(jW)
(jW)
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