Aus: Ausgabe vom 18.04.2009, Seite 16 / Aktion
Einweg, Mehrweg, kein Weg
Von Arnold SchölzelDie ARD-Tagesthemen gratulierten der taz am Donnerstag als »der kleinsten überregionalen Tageszeitung«. Das war, wie ein jW-Leser und Journalist aus Hamburg schrieb, zwar eine »PR-Schmiere«, aber bloß falsch, weil – leider noch – die junge Welt am kleinsten ist. Die taz greift, wenn sie jW mal erwähnt, zu so etwas wie »Obdachlosenzeitung«. Oder man denkt, gemeinsam mit dem Neuen Deutschland, über Kooperationen oder gar Fusionen »linker« Medien nach. Darunter versteht man sich selbst und junge Welt. Warum das kein Weg ist, erläuterte Wiglaf Droste am Freitag im Gespräch mit www.sueddeutsche.de: »Es ist das Geschäft des Marketings, jeden Niedergang als Fortschritt zu verkaufen. Die taz investiert in Werbung statt in Talent und Können. So produziert sie einerseits marktkompatiblen Medienbetriebsnachwuchs. (...) Andererseits schafft die taz durch diese Fluktuation einen Gnadenhof für all die Zurückbleibenden, die trotz aller Bewerbungsschreiben kein anderer haben will. So entsteht ein notorisch pestlauniges Arbeitsklima, in dem Heuchelei, Intriganz, Schlampigkeit und Desinteresse an der Sache gedeihen. Das strahlt die Zeitung auch aus: Lustlose Hausmeister sehen dich an.«
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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
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